Nachdem die ersten Geflüchteten aus der Ukraine Hannover erreicht haben, bereitet sich die Stadt auf weitere Ankommende vor. Hierzu wurde die Stadtverwaltung am 3. März 2022 im Verwaltungsausschuss dazu ermächtigt, im Rahmen der Unterbringung und Versorgung der vor dem Krieg Geflüchteten bei Bedarf bis zu 10 Millionen Euro zu verwenden. Gleichzeitig hat der Verwaltungsausschuss formell beschlossen, in Halle 27 der Deutschen Messe AG eine Unterbringung von Geflüchteten einzurichten.
Oberbürgermeister Belit Onay dankt für die parteiübergreifende Zusammenarbeit und den gemeinsamen Einsatz für die Ukrainer*innen: „In den vergangenen Tagen haben der Fachbereich Feuerwehr und der Bereich Wohnen und Leben in Gemeinschaftsunterkünften und Wohnungen in einem Kraftakt erste Maßnahmen zur Vorbereitung auf die Unterbringung von Geflüchteten eingeleitet und umgesetzt. Dafür bin ich sehr dankbar. Jetzt gilt es, vor der Lage zu bleiben und für die steigende Zahl an Schutzsuchenden eine menschwürdige Unterbringung zu gewährleisten.“
Der Erste Stadtrat, Axel von der Ohe, erläutert die besondere Herausforderung der aktuellen Situation: „Wir erkennen aktuell eine deutliche Zunahme der Fluchtbewegungen. Deshalb müssen wir vorbereitet sein, wenn die Landesaufnahmebehörden an ihre Kapazitätsgrenzen kommen und Geflüchtete schon bald in die Kommunen verteilt werden. Dabei arbeiten wir Hand in Hand auch mit der Deutschen Messe AG. Für aufenthaltsrechtliche Fragestellungen der Ukrainer*innen haben wir in der Ausländerbehörde eine zentrale Anlaufstelle geschaffen.“
Sozialdezernentin Sylvia Bruns berichtet von zahllosen Hilfsangeboten, die die Stadtverwaltung bereits erreicht haben: „Hannover ist eine solidarische Stadt und wir sind dankbar für jede Unterstützung.“ Bruns bittet um Geduld, bis die zahlreichen Angebote sortiert und bearbeitet werden können.
Die Feuerwehr Hannover und die Deutsche Messe AG stimmen sich eng ab, um eine Notunterkunft in der Messe vorzubereiten. Ab Sonntagnachmittag soll die Messehalle so hergerichtet sein, dass Menschen dort aufgenommen werden können.
Die ehemalige Feuerwache am Goetheplatz wird seit dem Abend des 2. März 2022 vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betrieben, unterstützt von einem Sicherheitsdienst. Hier konnten durch die Vorarbeit der Feuerwehr kurzfristig 36 Zimmer mit insgesamt 136 Plätzen (Vier-Bett-Zimmer), geschaffen werden. Eine Erweiterung der Kapazitäten ist möglich. Es kommen in regelmäßigen Abständen ukrainische Geflüchtete an, so auch in der vergangenen Nacht. Aktuell und zunächst liegt die Zuständigkeit für die längerfristige Unterbringung bei der Landesaufnahmebehörde in Bad Fallingbostel. Das DRK ist in der ehemaligen Feuerwache mit einer ukrainisch sprechenden Sozialarbeiterin vor Ort, der Sicherheitsdienst verfügt ebenfalls über ukrainische Sprachkenntnisse. „Ich danke dem DRK und allen Beteiligten für ihren großen Einsatz und die Sensibilität, mit der sie den Menschen in größter Not hier begegnen“, unterstrich Sozialdezernentin Sylvia Bruns.