Die Gattung Hamamelis umfasst sechs Arten, deren Verbreitungsgebiete in Ostasien und Nordamerika liegen. Im Staudengrund und am Moorweiher stehen einige prächtige Exemplare.
Ihre Blätter erinnern in Form und Struktur stark an die Gattung Corylus (Haselnuss), zu der es aber keine verwandtschaftlichen Beziehungen gibt. Der Name „Hamamelis“ aus griechisch „hama“ = gleichzeitig und „melon“ = Apfel/Frucht weist auf die Besonderheit hin, dass im Spätsommer/Herbst die Früchte erscheinen und fast gleichzeitig schon wieder die Blüte. Die ersten Zaubernüsse blühen ab Ende September, die letzten im März. Ihre zarten Blütenblätter widerstehen selbst Frösten bis -12 Grad. Bei einem Kälteeinbruch rollen sie sich zusammen um sich zu schützen und entfalten sich erst wieder bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt. Hamamelis virginiana stammt aus dem östlichen Nordamerika und ist schon seit über 200 Jahren in Mitteleuropa in Kultur. Sie wächst als hoher, sommergrüner Strauch (3-6 Meter hoch) und entwickelt eine leuchtend gelbe Herbstfärbung. Ihre duftenden, hellgelben Blüten eröffnen den Blütenreigen der verschiedenen Hamamelis-Arten. Auch Hamamelis japonica aus Japan und Hamamelis mollis aus China stehen im Berggarten. Die im Herbst reifenden Früchte sind kleine Kapseln, aus denen die Samen bis zu 10 m weit geschleudert werden können. Möglicherweise geht auf diesen Vorgang der Name Zaubernuss zurück, da man früher meinte, dass eine im Strauch versteckte Hexe die Samen wegschleuderte. Entzündungshemmende Wirkstoffe der Hamamelis werden vielfältig in Medizin, Pharmazie und Kosmetik eingesetzt.