Sophie Charlotte, Herzogin von Hannover, Tochter der Kurfürstin Sophie, erlebte ihre prägenden Jugendjahre in Hannover und Herrenhausen.
Sophie Charlotte, Herzogin von Hannover (1668-1705) wurde auf Schloss Iburg bei Osnabrück geboren, als ihr Vater, Ernst August von Braunschweig-Lüneburg (1629- 1698) das Amt des Fürstbischofs von Osnabrück bekleidete. Ihre Mutter war die Herzogin – später Kurfürstin – Sophie von Hannover (1630-1714). Sophie Charlotte erlebte ihre prägenden Jugendjahre in Hannover und Herrenhausen, sie war sehr gebildet: Außer Deutsch sprech sie fließend Italienisch, Französisch und Englisch. Ihr breites Interesse und ihr grundlegendes denke wurde geprägt von G.W. Leibniz (1646-1716), der als Bibliothekat und Diplomat am hannoverschen Hof wirkte.
1684 heiratete Sophie Charlotte den Kurprinzen Friedrich von Brandenburg und bestieg mit ihm 1688 den kurfürstlichen Thron. Am 18. Januar 1701 wurde sie von ihrem Ehemann zur ersten Königin in Preußen gekrönt; ihr Sohn war Friedrich Wilhelm I., der legendäre „Soldatenkönig“ – (1688-1740) ihr Enkel Preußenkönig Friedrich II. (1712-1786). Nach ihr ist Schloss Charlottenburg in Berlin benannt.
Sophie Charlotte war überaus musikalisch: Sie sang, spielte Cembalo, ließ in Berlin ein Opernhaus errichten und beschäftigte begabte Hofkapellmeister. 1705 starb sie während eines Besuchs in Hannover und wurde im Berliner Dom beigesetzt. Das von ihr in Berlin bewohnte Schloss ließ der König zu ihren Ehren in „Charlottenburg“ umbenennen.
G.W. Leibniz blieb zeitlebens ihr guter Freund und war häufig Gast in ihrem Schloss. Beide führten intensive philosophische Gespräche und setzten sich für die Gründung einer wissenschaftlichen Akademie zu Berlin ein, die am 11. Juli 1700 vom preußischen Kurfürsten Friedrich III. gegründet wurde.
(Quelle: Führer durch Schloss Herrenhausen, Verlag Holger Selke Hannover)