Im Berggarten sind viele pflanzliche Besonderheiten zu finden, aber auch Arten und Sorten, die für den Hobbygärtner interessant sind. Dürfen wir vorstellen:
Zierlauch – so vielfältig wie zauberhaft
Er ist eine der beliebtesten Trendpflanzen in unseren Gärten: Zierlauch mit seinen auf hohen Stängeln schwebenden lila Blütenbällen. Dieses Bild hat man sofort vor Augen, dabei hat Allium als eine der größten Blumenzwiebelgattungen so viel mehr zu bieten. Auch Nutzpflanzen wie Knoblauch, Schnittlauch, Porree und die Speisezwiebel gehören dazu. Bärlauch (A. ursinum) ist eine der wenigen bei uns heimischen Arten und hat sich sowohl in der Küche als auch im Ziergarten etabliert. Auch Schnittlauchblüten machen sich sehr schön im Topf oder Beet, wenn man den Lauch nicht erntet.
Allium ist auf der ganzen Welt verbreitet, vorwiegend jedoch auf der nördlichen Halbkugel. Die meisten gärtnerisch gängigen Arten und Sorten des Zierlauchs stammen aus Steppen und Gebirgen in Zentralasien. Damit ist schon erklärt, dass er es sonnig und trocken mag. Die Show-Stars für Schmuckbeete brauchen nährstoffreiche, durchlässige Böden und gerne auch Dünger beim Austrieb im Frühjahr. Dafür belohnen uns ‘Globemaster‘, ‘Purple Sensation‘ oder Riesenlauch im Mai/Juni mit imposanten Blütenkugeln in Purpur oder Weiß. Ihre Dolden erreichen bis zu 20 Zentimeter Durchmesser, ihre Stängel bis zu 1,50 Meter Höhe. Schöne Pflanzpartner sind Storchschnabel, Katzenminze, Wolfsmilch, Akelei, aber auch Staudenpfingstrosen und Gräser. Sie kaschieren zudem nach der Allium-Blüte die welkenden Stängel und das Laub, während die abgeblühten Dolden noch lange die Beete oder Trockensträuße schmücken. Im Hochsommer kommt der Kugel-Lauch A. sphaerocephalon zur Blüte und bringt mit seinen spitz zulaufenden Dolden dunkelrote Farbe ins Spiel. Auch er ist eine wunderbare, haltbare Schnittblume.
Kleinere Zierlaucharten machen sich gut im Steingarten, so zum Beispiel Blauzungen-Lauch (A. karataviense) oder Rosen-Lauch (A. orephilum). Andere eignen sich besonders zum Verwildern, darunter Bärlauch und Gold-Lauch (A. moly). Die „Kleinen“ blühen vielleicht weniger spektakulär, dafür jedoch je nach Art von März bis August und in einem breiten Farbspektrum von Purpur über Himmelblau, Weiß und Rosa bis Goldgelb. Sie brauchen auch nicht alle volle Sonne; es gibt einige schöne Arten für den Schatten oder Halbschatten. Bei der Auswahl ist etwas Vorsicht geboten, denn nicht alle Arten sind bei uns winterhart. Gepflanzt werden die Zwiebeln im Herbst. Dabei ist eine Drainageschicht empfehlenswert, etwa aus grobem Sand, denn bei feuchten, undurchlässigen Böden drohen die Zwiebeln zu faulen.
Sortenschau im Blumengang
Beim Rundgang durch den Berggarten lässt sich die Vielfalt des Allium erahnen: etwa 51 Arten und Sorten gedeihen hier. Zusätzlich stellt er in diesem Frühjahr im Blumengang seine Qualitäten unter Beweis. 43 Allium-Arten und –Sorten sind im letzten Herbst gepflanzt worden. Die Blütezeit wird ein farbenfrohes Fest mit den himmelblauen Bällen des Blau-Lauchs (A. caeruleum), den grünen Wuschelschöpfen des Weinbergs-Lauchs (A. vineale), dunkelpurpurfarbenem Granat-Kugellauch (A. atropurpureum), Sternkugel-Lauch (A. christophii), Igelkolben-Lauch (A. schubertii) und vielen anderen.
Besucherinformationen
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