Vor Nosferatu gab es den Vourdalak! Der Marquis d'Urfé, ein edler Abgesandter des französischen Königs, hat sich in einem feindlichen Wald verirrt und findet Zuflucht bei der merkwürdigen Familie Gorcha. Während der älteste Sohn sich um ein Pferd für den Marquis bemüht, macht dieser der mysteriösen Schwester Sdenka schöne Augen. Doch das frivole Werben kommt mächtig ins Stocken, als der alte Gorcha in desaströsem Zustand von einem Rachefeldzug zurückkehrt – und offenbar großen Durst nach menschlichem Blut mitgebracht hat.
Die literarische Vorlage „La Famille du Vourdalak“ von niemand Geringerem als A.K. Tolstoy wurde 1839, flotte 59 Jahre vor Bram Stoker’s Dracula, erstmals veröffentlicht.
Selbstbewusst mit natürlichem Licht und auf 16mm gedreht, schert sich Adrien Beau in seinem souveränen Langfilmdebüt wenig um die technischen Entwicklungen seit Einführung des Farbfilms. Gut so! Vor allem die handgemachten Spezialeffekte und das „Creature Design“ überraschen durch eine gleichermaßen beseelte wie befremdliche Eigenwilligkeit. Alors, bon appétit!
FR 2023, A. Beau, 91 Min., FSK ab 18 (ungeprüft), franz. OmenglUT
Festivals (Auswahl):
Biennale, Venice Film Festival, Venedig
Glasgow Film Festival
Thessaloniki International Film Festival