A Clockwork Orange
★ USA/UK 1971, Stanley Kubrick, 131 Min., FSK 16, engl. OV ★
Stanley Kubricks Verfilmung des gleichnamigen dystopischen Zukunftsromans von Anthony Burgess.
In London in einer nicht allzu weit entfernten Zukunft ist der junge Alex (Malcom McDowell) der Anführer einer Jugendgang. Die Gruppe selbst fällt mit nur durch den Akt an sich motivierten Gewalttaten und Vergewaltigungen Wehrloser auf. Nachdem die Jungs wieder mal einen Einbruch nebst Mord begangen haben, wird Alex von einem rebellierenden Gangmitglied niedergeschlagen und der Polizei überlassen. Der ehemalige Anführer kommt ins Gefängnis. Zwei Jahre später muss er als Versuchsobjekt an einer neuartigen, von der Regierung initiierten Aversionstherapie teilnehmen.
Kritisiert wird häufig, dass die Gewalt ästhetisiert wird. Die Selbstverständlichkeit, die Alex bei seinen gewalttätigen Handlungen zunächst an den Tag legt, zeigt Kubrick, indem er die von brutaler Gewalt dominierten Szenen durch heitere klassische Musik untermalt. Das Leid seiner Opfer scheint Alex nicht im Geringsten zu berühren.
Kubricks Ablehnung des Establishments kommt auch in diesem Film zum Ausdruck, wenn er der Regierung Machthunger und der Wissenschaft Allmacht unterstellt. Der Film bezieht sich auf das zunehmende Unsicherheitsgefühl der westlichen Gesellschaft der damaligen Ziet. In England verbreiteten Jugendbanden wie Rocker, Mods und Skinheads Angst und Schrecken. Zur selben Zeit begannen die Anhänger der Antipsychiatrie, sich gegen die Techniken der psychologischen Konditionierung zu wenden und den Missbrauch der Psychopharmakatherapie anzuprangern, der der Protagonist Alex zum Opfer fällt.