Programm rund um den 15. Dezember 2021

„…nach dem Osten gebracht“ – 80 Jahre Riga-Deportation

Der Vermerk „nach dem Osten gebracht“ auf der historischen Meldekarte des siebzehnjährigen Heinz Alexander aus Hannover ist eine zynische Verschleierung seines Schicksals.
Heinz wurde am 15. Dezember 1941 von der ersten und größten von acht Deportationen aus Hannover erfasst.

Holocaust-Mahnmal am Opernplatz

An diesem Tag vor 80 Jahren wurden 1.001 Jüdinnen und Juden aus Hannover nach Riga deportiert. Der jüngste, Danny Hirschberg, war viereinhalb Monate alt, die älteste, Anna Flersheim, 81 Jahre alt. Von den 1.001 überlebten nur 69 die Zeit im Ghetto, in verschiedenen Konzentrationslagern und auf den sogenannten „Todesmärschen“.

Der Tag dieser Deportation ist zum zentralen Gedenktag für alle ermordeten Jüdinnen und Juden aus Hannover geworden.

 

Die Namen der in Riga umgekommenen Menschen sind unter den 1.935 auf dem Holocaust-Mahnmal eingemeißelten Namen ermordeter Jüdinnen und Juden aus Hannover. In mehreren besonderen Veranstaltungen zum 80. Jahrestag der Deportation nach Riga werden die Gesichter und Geschichten von 80 dieser Menschen wieder sichtbar gemacht.

  • Ab dem 6. Dezember: Social-Media-Aktion „80 Jahre – 80 Biografien“.
     
  • Am 15. Dezember 2021 wird die mehrsprachige Webseite www.juedisches-hannover.org freigeschaltet, eine Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Hannover K.d.ö.R.
  • Am 15. Dezember 2021 um 12 Uhr findet das alljährliche Gedenken am Holocaust-Mahnmal neben der Oper statt, unter Mitwirkung von Schüler*innen der Humboldtschule.
  • Am 15. Dezember 2021 um 17 Uhr beginnt die Illumination des Neuen Rathauses unter dem Motto „80 Jahre – 80 Gesichter“. Der Oldenburger Filmemacher Farschid Ali Zahedi holt damit die Gesichter von 80 der nach Riga deportierten Menschen wieder zurück in das Herz der Stadt.
  • Am 15. Dezember 2021 um 20 Uhr findet eine poetische Lesung „Vor 80 Jahren nach Riga“ im Ballhof Eins statt. Der Abend mit Annika Blanke, Tabea Farnbacher, Kersten Flenter, Ninia la Grande und Henrik Szanto ist eine Kooperation mit „Macht Worte!“

Das Programm spiegelt die Vielfalt der heutigen Praxis des Erinnerns und Gedenkens in unserer Stadt. Wir laden Sie herzlich ein, die Veranstaltung zu besuchen bzw. den virtuellen Aktionen zu folgen.

 

Alle Veranstaltungen finden unter Beachtung der derzeit geltenden Corona-Regeln statt!

 

Das Programm mit allen Details zu den einzelnen Veranstaltungen kann hier heruntergeladen werden: