Onays Dank gilt insbesondere Stadträtin Konstanze Beckedorf, die seit Mitte 2018 vertretungsweise die Aufgaben der Kulturdezernentin wahrgenommen hat und den Prozess der Kulturhauptstadtbewerbung 2025 und des Kulturentwicklungsplanes in dieser Zeit koordiniert und begleitet hat.
Melanie Botzki und Inga Samii vom Team Kulturhauptstadt Hannover 2025 sind untröstlich: „Wir haben alles anders gemacht, alles auf eine Karte gesetzt und haben es leider nicht geschafft.“
Trotz seiner Enttäuschung guckt Oberbürgermeister Onay optimistisch in die Zukunft: „‘Normalität ist keine Option‘ ist kein Strohfeuer, sondern - jetzt erst recht - Arbeitsauftrag und Zielsetzung für die nächsten Jahre.“ Er verweist auf die positiven Veränderungen in der Stadt, die der einzigartige Bewerbungsprozess bewirkt hat. „Die neue Dynamik und Energie der gegenseitigen Inspiration und Vernetzung weit über die Kulturszene hinaus haben heute einen Dämpfer erhalten, sind aber nicht mehr zu stoppen.“
Mit dieser Energie werde Hannover „kreativ der beginnenden Krise trotzen“, so Onay. Sie wird der Motor für den Wandel von der Kulturstadt Hannover zur internationalen Kulturmetropole sein.
Als Grundlage dafür dient der Kulturentwicklungsplan Hannover 2030 (KEP). Diese bis ins Jahr 2030 eingeleitete Kulturstrategie ist ein wertvolles Instrument für eine gemeinsam gesteuerte und transparente Kulturentwicklung: Er berücksichtigt herausragende Projekte der hannoverschen Kulturhauptstadtbewerbung wie das Ihme-Zentrum als Möglichkeitsraum. Er verbindet mit dem UNESCO City of Music-10-Punkte-Plan Hannover mit der Region und wird auf alle bestehenden internationalen Netzwerke zurückgreifen, um sich internationaler zu positionieren. Zusätzlich sollen neue Kooperationen zwischen Einrichtungen und Kulturinitiativen der Stadt Hannover, der Region Hannover und der Freien Szene entstehen und die gemeinsame kulturelle Infrastruktur ausgebaut werden. Damit wird die bereits im Bewerbungsprozess eingeleitete und skizzierte große Kulturregion Hannover weiter belebt.
Das unterstützt auch Hauke Jagau, Präsident der Region Hannover: „Ich bedaure sehr, dass der Titel nicht an Hannover gegangen ist. Das Bid Book enthält viele spannende Ideen, von denen wir jetzt prüfen müssen, welche man trotzdem umsetzen kann. Die Bewerbung ist ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit von Stadt und Umland. Ich danke allen, die in der Vorbereitung mit viel Kreativität – trotz der schwierigen Bedingungen – daran mitgewirkt haben. Kultur ist ein zentraler Bestandteil des Menschseins. Ich bin sicher, dass auch die Bewerbungsphase viele positive Impulse gesetzt hat, die in die Zukunft wirken – egal ob mit oder ohne Titel.“
Als Erbe des Bewerbungsprozesses zur Kulturhauptstadt Europas 2025 soll aber vor allem der kreative, inspirierende und mobilisierende Spirit weiterleben. Die erfolgreich getestete, partizipative und aktivistische Methodik der Stadtentwicklung durch Kultur soll nicht nur den Weg zur internationalen Kulturmetropole ebnen, sondern zukünftig auch auf weitere Handlungsfelder der Stadtentwicklungspolitik übertragen werden.