18.04.2017 - Am frühen Dienstagmorgen brannten an einem Wohn- und Geschäftshaus im Steintorviertel zunächst Müllcontainer und kurz darauf der Dachstuhl. Einsatzkräfte retteten 21 Bewohner aus neun Wohnungen. Zwei Personen erlitten Rauchgasvergiftungen. Es entstand erheblicher Sachschaden.
Gegen 05:00 Uhr meldete ein Passant brennende Müllcontainer an der Ecke Marstall und Steintorstraße. Als kurze Zeit später das alarmierte Löschfahrzeug der Feuer- und Rettungswache 1 vor Ort eintraf, stellten die Einsatzkräfte ein größeres Feuer in einer Einfahrt zum Innenhof und einer Tiefgarage an einem großen Gebäudekomplex fest. Kurz nachdem der nun zusätzlich alarmierte Löschzug die Einsatzstelle erreichte, waren auch Flammen im Dachbereich des Gebäudes zu erkennen. Die Regionsleistelle alarmierte zwei weitere Löschzüge, den Rettungsdienst und zahlreiche Sonderfahrzeuge in den Stadtteil Mitte.
Parallel zur sofort eingeleiteten Brandbekämpfung über drei Drehleitern, eine Teleskopmastbühne und zwei Treppenräume weckten Einsatzkräfte die zumeist noch schlafenden Bewohner und führten diese ins Freie. Insgesamt mussten 21 Personen das Gebäude verlassen und zunächst in einem nahen Schnellimbiss betreut werden. Eine 64-jährige Frau und ein 63-jähriger Mann atmeten bei der Rettungsaktion Brandrauch ein und ließen sich vor Ort vom Rettungsdienst behandeln. Durch den schnellen und gezielten Löscheinsatz konnte der Brand auf das eine Haus begrenzt und um 05:55 Uhr unter Kontrolle gebracht werden. Die Feuerwehr verhinderte die Ausbreitung des Feuers auf direkt angrenzende Gebäude. Für die aufwendigen Nachlöscharbeiten mussten Dachverkleidungen mit Werkzeugen und Motorsägen entfernt und schlecht erreichbare Glutnester mit Löschschaum abgedeckt werden. Um 09:40 Uhr war das Feuer vollständig gelöscht.
Noch während der laufenden Brandbekämpfung stellen Techniker die Stromversorgung des Gebäudes vollständig ab. Die Straße um das Brandobjekt mussten weiträumig abgesperrt werden. Herabfallende Dachziegeln beschädigten einen geparkten PKW vor dem Haus.
Das Wohn- und Geschäftshaus an der Steintorstraße wurde durch das Feuer erheblich beschädigt. Etwa die Hälfte der Wohnungen und Geschäftsräume sind vorerst nicht mehr nutzbar. Für die betroffenen Bewohner haben Mitarbeiter der Stadtverwaltung Hannover schon vor Ort mit der Organisation von Unterbringungsmöglichkeiten begonnen. Der Sachschaden kann nach erster grober Schätzung bis zu einer Millionen Euro betragen.
Nach ersten Erkenntnissen sind die Flammen von den brennenden Müllcontainern an der Tiefgarageneinfahrt über die Hausfassade im Innenhof bis in den Dachbereich in etwa 12m Höhe geschlagen und haben das Feuer im Dachbereich entzündet. Die Klärung der Brandursache und des genauen Brandverlaufes wird von der Polizei ermittelt.
Die Feuerwehr Hannover war mit 22 Fahrzeugen und 70 Einsatzkräften im Einsatz. Aufräum- und Kontrollarbeiten dauerten noch einige Stunden an.
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