Zusammenarbeit
Hannover prüft engere Kooperation mit Konya
Die Landeshauptstadt Hannover und die türkische Stadt Konya wollen bereits bestehende Kontakte verstärken und prüfen jetzt eine engere Kooperation im Rahmen einer Städtepartnerschaft oder Städtefreundschaft.
Dies haben Oberbürgermeister Stefan Schostok und sein Amtskollege in Konya, Tahir Akyürek, am Dienstag (6. Mai) in einer entsprechenden Absichtserklärung vereinbart. Schostok nimmt in dieser Woche als Mitglied einer Delegation von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil an dessen Besuch in der Türkei teil. Der OB traf am 6. Mai in Konya mit Vertretern der türkischen Stadt zusammen.
Der Rat der Landeshauptstadt hatte vor wenigen Monaten die Verwaltung beauftragt, ein Konzept zur Vorbereitung von Städtepartnerschaften/Städtefreundschaften mit den türkischen Städten Konya und Diyarbakir zu entwickeln. Ziel ist, die bereits vielfältig bestehenden Kontakte aus Hannover zu beiden Städten in Form von Städtepartnerschaften bzw. Städtefreundschaften zu intensivieren und zu verfestigen.
"Wir freuen uns, dass Konya bereits im vorigen Herbst beschlossen hat, die Zusammenarbeit mit Hannover zu intensivieren. Beide Städte haben vieles gemeinsam", sagte Schostok. Beide Städte sähen sich in der Tradition großer Denker. "In Konya prägt das Werk des großen islamischen Denkers Mevlana das Leben der Stadt. In Hannover versuchen wir das Erbe von Gottfried-Wilhelm Leibniz zu bewahren." Konya und Hannover seien beide wirtschaftsstarke Zentren. Beide Städte setzten auf die Innovationskraft der Wissenschaft. Auf dem Programm stand auch ein Besuch des OB der Mevlana-Universität, die mit der Leibniz-Fachhochschule in Hannover kooperiert.
Hannover 96 hat Interesse an Vereinspartnerschaft
"Last not least haben unsere Städte bei der wichtigsten Nebensache der Welt eine gemeinsame Leidenschaft: den Fußball. Ich freue mich, dass Hannover 96 großes Interesse an einer Partnerschaft mit Konyaspor hat", sagte Schostok. Im Namen von 96-Präsident Martin Kind überreichte Schostok einen Präsentkorb mit 96-Fanartikeln.
Hannovers Oberbürgermeister hob hervor, dass in seiner Stadt rund 25.700 Menschen einen türkischen Pass haben und damit die größte Zuwanderungsgruppe der 141.000 Hannoveranerinnen und Hannoveraner mit ausländischer oder doppelter Staatsbürgerschaft sind. Es gibt in Hannover bereits viele sehr aktive deutsch-türkische Netzwerke. Unternehmen, Hochschulen und unterschiedliche Vereine haben mit verschiedenen türkischen Städten und Einrichtungen Kooperationen geschlossen und Projekte initiiert, gerade auch mit Konya und Diyarbakir. "Es wäre sehr sinnvoll, diese Kooperationen zu verstärken. Beide Seiten können davon profitieren", sagte Schostok.
In den kommenden Monaten sollen gemeinsame Felder der Zusammenarbeit zwischen Hannover und Konya definiert und konkretisiert werden. Folgende Bereiche eignen sich besonders:
- Wirtschaft und Messe
- Hochschule und Wissenschaft
- Kultur und Sport
- Stadtentwicklung und Verwaltungsaustausch
- Mobilität und Klimaschutz
Parallel zu Konya wird auch mit der Stadt Diyarbakir ein Konzept für eine Kooperation vorbereitet, die sich ebenfalls für eine Partnerschaft mit Hannover ausgesprochen hat. Auch hier ist ein Besuch des OB beabsichtigt. Ein Termin steht noch nicht fest. Wie Schostok erläuterte, ist das Ziel, den Ratsgremien ein gemeinsames Konzept für Kooperationen mit beiden türkischen Städten zur Beratung und Entscheidung vorzulegen.
Absichtserklärung zwischen Hannover und Konya
Zur Vorbereitung einer Städtepartnerschaft / Städtefreundschaft