Blütenmeer

Strand-Aster an der Fösse in voller Blüte

Wer Lust auf ein bisschen Meeresluft hat, sollte jetzt noch schnell an der Fösse in Badenstedt vorbeischauen: Mit ihren großen Blütenmeeren verzückt hier die Strand-Aster (Tripolium pannonicum) das Auge.

Strand-Aster an der Fösse 

Entlang des gesamten Gewässerverlaufs ist die auch Salz-Aster genannte Pflanze zu finden, die zur Familie der Korbblütler gehört und ihren Namen durch die Vorliebe für salzhaltige Standorte hat. Damit findet die Strand-Aster an der Fösse einen idealen Standort, denn das Gewässer ist mit einem natürlichen Salzgehalt, der dreimal so hoch ist wie der der Nordsee, zwar biologisch tot, aber rund um das Gewässer finden sich dafür Pflanzenarten, die sonst hauptsächlich in Meeresnähe wachsen. Neben der Strand-Aster sind das an der Fösse der grasartige Strand-Dreizack (Triglochin maritima) und der Queller (Salicornia europea), dessen fleischige, blattlose Stängel unter Feinschmeckern dank des salzigen Aromas als Delikatesse gelten. Sie alle gehören zu den sogenannten Salzpflanzen (Halophyten), womit Pflanzen bezeichnet werden, die an eine hohe Salzkonzentration in ihrer Umgebung angepasst sind.

Die Strand-Aster blüht in den Sommermonaten, kann eine Höhe von 150 Zentimeter erreichen und ist durch ihre lila Blütenmeere kaum zu übersehen. Besonders eindrucksvoll blüht sie aktuell auf den von der Stadt neu angelegten Standorten auf der Grünfläche nahe der Woermanstraße in Badenstedt. Hier wurde innerhalb des Projekts "Städte wagen Wildnis" an mehreren Stellen Oberboden abgeschoben und Saatgut der vorhandenen Strand-Astern eingebracht. Damit leistet die Stadt einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Halophyten an der Fösse.

Das Projekt "Städte wagen Wildnis" wird von 2016 bis 2021 vom Fachbereich Umwelt und Stadtgrün durchgeführt und durch das Bundesamt für Naturschutz gefördert. Es erprobt auf zehn Projektflächen im Stadtgebiet Hannover Maßnahmen zur Förderung der Stadtnatur. Dazu gehören auch Teile vom Grünzug am Lindener Berg, eine Industriebrache in Stöcken und Flächen in der Eilenriede.