Die Antikensammlung umfasst vor allem kunsthandwerkliche Objekte der Griechen, Etrusker und Römer.
Die Antikensammlung des Museum August Kestner geht auf seinen Stifter und Gründer August Kestner zurück. Der Grundstock der musealen Sammlung wurde während Kestners Romaufenthalt (1818-1853) gelegt. Zu ihm zählen die rund 2.000 Objekte umfassende Sammlung antiker geschnittener Steine (Gemmen, Glaspasten, Kameen), die Sammlung griechischer und unteritalischer Gefäßkeramik, römische figürliche Kleinbronzen sowie der rund 400 Exemplare umfassende Bestand an griechischen, römischen und frühchristlichen Tonlampen. Besonders bemerkenswert ist Kestners Interesse und Gespür für etruskische Kunst.
Auf dieser Grundlage aufbauend wurde die Antikensammlung seit Eröffnung des Museums im November 1889 sukzessive durch Schenkungen und Ankäufe ganzer Sammlungskomplexe aus Privatbesitz erweitert, wie z.B. durch antike Objekte aus der Sammlung Culemann (1887). In zwei Erwerbungsschüben wurde das Spektrum antiker Kulturgeschichte des östlichen Mittelmeergebietes durch die Eingliederung der Sammlung von Tischendorf (1931/1951) mit zyprischer Kunst (Gefäßkeramik, Terrakotta-Statuetten) erheblich erweitert. Der Ankauf der Privatsammlung des Münchner Ägyptologie-Professors Friedrich Wilhelm Freiherr von Bissing 1935 half, das Profil der griechisch-römischen Terrakotten sowie der Tonlampen weiter zu schärfen (1935), welches zusätzlich um die Sammlung Sicius (1937) ergänzt wurde.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs, durch den – gemessen am Gesamtbestand – die Antikensammlung einen vergleichsweise geringen Verlust zu beklagen hatte, konnten weitere Ankäufe von Sammlungen verzeichnet werden, wie z.B. der Sammlung E. Kästner (1966), welche die Antikensammlung durch ihren auf der griechischen Kleinkunst liegenden Schwerpunkt (Gefäßkeramik, Terrakotten) ebenfalls bereicherte. In den 1970er Jahre erfolgten durch Schenkung und Ankauf Erweiterungen im Bereich der vorderasiatischen figürlichen und Gerätbronzen (Luristan-Bronzen, 1971) sowie der etruskischen Sammlung mit der Erwerbung von Funden einer Gräbergruppe aus Veji (hauptsächlich Gefäßkeramik, 1977).