Modernisierung

Patientenzimmer mit innova­ti­vem Farb- und Licht­kon­zept

Gesundheitsministerin Cornelia Rundt (rechts) und Krankenhaus-Vorstand Dr. Thomas Beushausen durchschneiden zur Eröffnung der neu gestalteten Patientenzimmer symbolisch das rote Band.

Im Bettenhaus des Kinder- und Jugend­kranken­hauses 'Auf der Bult' sorgen neue Raumkonzepte für ein angehörigenfreundliches Umfeld.

Innovatives Farb- und Lichtkonzept / Kinder- und angehörigenfreundliches Umfeld
Hannover, 10. August 2017. Nach zweijähriger Bauzeit hat Niedersachsens Gesundheitsministerin Cornelia Rundt heute das frisch sanierte Bettenhaus im Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT feierlich freigegeben. Das Land Niedersachsen hat die Sanierung mit 28 Millionen Euro gefördert. "Seit seiner Inbetriebnahme 1983 hat sich das Kinderkrankenhaus kontinuierlich zu einer der leistungsfähigsten Einrichtungen für kranke Kinder in Deutschland weiterentwickelt", erklärte Ministerin Cornelia Rundt. "Den Ausbau des Kinder- und Jugendkrankenhauses 'Auf der Bult' zu einer hochmodernen Kinderklinik zu begleiten und zu fördern, ist mir seit Jahren ein großes Anliegen. Ich freue mich sehr, dass jetzt das neue Bettenhaus bereitsteht. Für junge Patientinnen und Patienten ist es ausgesprochen wichtig, ihre Eltern bei sich zu haben. Die sanierten Räumlichkeiten bieten den Kindern und ihren Angehörigen nun in ausreichendem Maße nach neuestem Standard ausgestattete familienfreundliche, barrierefreie Aufenthalts- und Rückzugsräume", sagte die Gesundheitsministerin.

Gemeinsam mit Dr. Thomas Beushausen, Vorstand der Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt und Ärztlicher Direktor des Kinder- und Jugendkrankenhauses 'Auf der Bult', besichtigte die Ministerin anschließend die neuen Räumlichkeiten auf drei Etagen. "Mit der Sanierung konnten wir ein völlig neues und einmaliges Konzept für ein deutsches Kinderkrankenhaus verwirklichen. Die Beleuchtungsinstallationen richten sich nach dem Tagesrhythmus der Patienten und die Arbeitsplätze wurden unter großer Beteiligung unserer engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestaltet", ergänzte Dr. Thomas Beushausen, Vorstand der Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt. Die Gesamtkosten der Maßnahme liegen bei über 32 Millionen Euro.
Ab Mitte September werden die Bereiche der Kinderchirurgie/Kinderurologie, HNO, Kinder- und Jugendmedizin III (mit Diabetologie, Endokrinologie, Gastroenterologie sowie Dermatologie und Allergologie) und Kinderneurologie auf die drei Etagen im Bettenhaus zurückkehren. Hier stehen dann 114 Krankenbetten zur Verfügung, weitere 37 können bei Bedarf zusätzlich eingerichtet werden. Patienten und Angehörige erwarten dann:

Größere familienfreundlichere Krankenzimmer

Um Platz für einen Rückzugsort für Eltern innerhalb der Krankenzimmer zu schaffen, wurden die breiten Balkone, die jedem Zimmer vorgelagert waren, überbaut. Dadurch bekam jedes Zimmer eine zusätzliche Fläche von ca. acht Quadratmeter, die nun zusätzlich genutzt werden konnte. Bisher schliefen Eltern provisorisch auf Klappliegen neben ihren Kindern. Die Einrichtung der neuen Zimmer für jeweils zwei Patienten beinhalten nun zwei spezielle, nach Maß eingebaute Elternbetten, die tagsüber als Sofas genutzt werden können. Sie sind mit abwaschbarem, den Hygienevorgaben entsprechendem Kunstleder bezogen. Über dem Bett wurde ein Paneel mit einer Leselampe angebracht. Dazu kommen jeweils zwei bequeme Stühle, Tisch, Einbauschränke mit Schließfächern für Wertsachen und weiteren Stauräumen. Elternteil und Patient bekommen außerdem einen freien WLAN-Zugang.

Ein innovatives Farb- und Lichtsystem

Im Kinder- und Jugendkrankenhaus 'Auf der Bult' wurden in den vergangen fünf Jahren auf der Intensivstation mit einem innovativen Farblichtkonzept sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Station berichten, dass weniger Schlafstörungen vorkommen und der Stress reduziert wird, was die Heilungschancen bei den Kindern deutlich verbessert. Diese positiven Impulse wurden nun auf die neu renovierten Stationen übertragen. Es wurde eine differenzierte Beleuchtung installiert, die sich dem Tages- bzw. Biorhythmus der Patientinnen und Patienten anpasst. In den Fluren wurden zudem sogenannte Panorama-Leuchten angebracht, die wechselnde Szenarien zeigen. In abgedunkelten Momenten werde diese als virtuelle Mosaike auf den Boden projiziert. Außerdem heben tageszeitgesteuerte Leuchtlinien in den Fluren und Zimmern die Farbgestaltung an den Wänden besonders hervor. Damit wird die ideale Voraussetzung für eine ausgeglichene Atmosphäre geschaffen, die Kindern, Eltern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hilft, mit Stress, Spannungen und Ängsten umzugehen.

Zeitgemäße Arbeitsplätze für Ärzte und Pflegekräfte

In den neu geschaffenen Leitstellen auf jeder Etage ist ein schneller interdisziplinärer Austausch in einer ablauf-unterstützenden Arbeitsumgebung möglich. Erstmalig in einem deutschen Kinderkrankenhaus wird die Patientenaktenverwaltung komplett digital sein. In Patienten- und Behandlungszimmern haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter praktische und konkrete Detaillösungen wie Schrankaufteilungen, Nasszellenplanung, Positionierung von medizinischen Anschlusskappen oder anderer Hilfsmittel mitentwickelt, um Arbeitsabläufe zu optimieren.

Ein neues "tierisches" Wegeleitsystem

In Verbindung mit den Zahlen helfen zukünftig die preisgekrönten Kunterbult-Tiere, die bereits auf den Internetseiten der Kinder- und Jugendkrankenhauses für Aufklärung sorgen, bei der Orientierung im Haus: Dr. Ina Insulina und Sarah Samtweich, Dr. Tanno Trompete und Dr. Charly Greife sowie Dr. Sina Schlängel sollen gerade den kleinen Patientinnen und Patienten den Weg zu ihren Zimmern zeigen. Dort sind an den Türen zusätzlich kleine "Helfermäuse", die ebenfalls bei der Orientierung unterstützen sollen.

Im Zuge der Sanierung wurden auch die neue Außenfassade mit verschiedenen Farben aufgefrischt und zwei Snoezelen-Räume in den Bereichen der Kinderchirurgie und Kinderneurologie neu ausgestattet. Polster, Wasserbetten, Lichtwasserfälle, Wassersäulen, Grafiklichtwerfer und Effekträder sowie eine Soundanlage sorgen für eine Atmosphäre, bei der gerade Patienten mit Anfallserkrankungen, motorischen Beeinträchtigungen und anderen Belastungen Entspannung für Geist und Körper finden können.   

(Veröffentlicht: 10.08.2017)