Rückbau der Culemannstraße

Hannover hat gute Chancen auf Fördertopf zur Klimaanpassung

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am 5. Juni die Freigabe von über 100 Millionen Euro für 50 Projekte im Rahmen des Förderprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ beschlossen. Zu den geförderten Projekten gehört auch das Projekt zur weitgehenden Entsiegelung der Culemannstraße und Herstellung einer einladenden Grünverbindung zwischen Leine und Maschpark, für das die Landeshauptstadt Hannover im September 2023 eine Projektskizze eingereicht hatte. Das Projektvolumen hierfür wird auf 5,1 Millionen Euro geschätzt, die in der Projektskizze beantragte Fördersumme liegt bei circa 4,3 Millionen Euro, was über 80 Prozent Zuschüssen entspräche. Die Landeshauptstadt Hannover wird jetzt aufgerufen, den notwendigen Zuwendungsantrag zu stellen.

Nach einer möglichen Umgestaltung könnte die Culemannstraße den Maschpark und die Leine miteinander verbinden. 

Der Förderzeitraum ist aktuell bis Ende 2026 angegeben, so dass nun mit hohem Zeitdruck dezernatsübergreifend der Zuwendungsantrag erarbeitet wird.

Stadt Hannover sieht in Fördermitteln große Chance

Oberbürgermeister Onay dazu: „Das ist eine einmalige Chance für Hannover. Wir sehen immer deutlicher, wie wichtig die Anpassung an den Klimawandel ist. Durch die Bundesmittel können wir an prominenter Stelle eine ganz neue Aufenthaltsqualität herstellen und zugleich Wunden der Nachkriegszeit heilen. Die Culemannstraße ist ohnehin sanierungsbedürftig, daher können wir von einem Glücksfall sprechen, dass wir nun eine baufällige Fahrbahn weitgehend entsiegeln können und – was noch viel wichtiger ist – einen attraktiven Erholungsraum herstellen können. Von großer Bedeutung ist dies auch für die Klimawirkung in der Innenstadt. Ohne die Bundesförderung wäre das finanziell nicht möglich, daher bedanke ich mich sehr beim Bundestag für diese Gelegenheit.“

Anja Ritschel, Wirtschafts- und Umweltdezernentin der Stadt: „Die Idee, den Maschpark und die Wasserflächen von Leine, Maschsee und Maschteich stärker zusammenzuführen wurde in den letzten Jahren intensiv auch in der Stadtgesellschaft diskutiert. Dass wir den Ratsauftrag zum Haushalt 2023 nun so schnell in die Umsetzung bringen können freut mich daher ganz außerordentlich. Die Grünqualität kann hier nachhaltig verbessert werden. Vor allem aber verbessert sich das Stadtklima deutlich, denn das Stadtgrün sorgt für Abkühlung und bei Starkregen kann mehr Wasser als bislang versickern. Solche Projekte sind notwendig, damit wir die hohe Lebensqualität Hannovers auch in Zeiten des Klimawandels sichern können. Ich freue mich sehr, dass der Fördermittelgeber es auch so gewertet hat, dass unser Projekt im besten Sinne zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel beiträgt.“

Thomas Vielhaber, Baudezernent der LHH: „Wir haben die Idee des zusammenhängenden und aufgewerteten Freiraums zwischen der Innenstadt und dem Maschsee gemäß dem Ratsauftrag geprüft und skizziert. Laut der begleitenden Verkehrsuntersuchung ist die Culemannstraße für den motorisierten Individualverkehr grundsätzlich entbehrlich. Denn ein guter Teil der heute dort auftretenden Verkehre wird, weil weder das Ziel noch die Quelle im direkten Umfeld liegen, danach weiträumig abgewickelt. Ein Teil wird aber zu leichten Verzögerungen an der Willy-Brand-Allee beitragen. Hier müssen wir noch einmal genauer hinschauen. An der Kreuzung am Sprengel Museum hingegen kann es sogar zu flüssigeren Verkehrsabläufen kommen Dafür gewinnen wir nicht nur eine qualitätsvolle Fuß- und Radwegeverbindung, sondern werten den Maschpark als Gartendenkmal und als Ort für alle Hannoveraner*innen ganz erheblich auf.“