Musikpartnerstadt

Gute Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der UNESCO City of Music Hamamatsu

Oberbürgermeister Stefan Schostok und Kulturdezernentin Marlis Drevermann haben die Reise nach Hiroshima genutzt, um die neue Musikpartnerstadt Hamamatsu näher kennen zu lernen und Gespräche über die Vernetzung der Musikstädte aufzunehmen.

Oberbürgermeister Stefan Schostok und Hiroshimas Bürgermeister Kazumi Matsui

Ziel war es, die Zusammenarbeit zwischen Hannover und Hamamatsu auszuloten und gemeinsame Vorhaben sowohl im Bereich der Musikkultur als auch im Bereich der Musikwirtschaft zu verabreden.

Die Gespräche mit der politischen Spitze Hamamatsus, Bürgermeister Yasutomo Suzuki, waren von starkem gegenseitigem Interesse, Vertrauen und dem Willen künftiger Zusammenarbeit geprägt. Im Einzelnen wurden folgende Themenfelder für die gemeinsame Arbeit verabredet:

1.) Die Städte wollen eine gemeinsame Internetplattform mit dem Arbeitstitel "Weltmusikstädte" aufbauen. Sie soll neben Informations- und Wissenstransfer Musikschaffenden die Möglichkeit geben, sich in einer Art Internetagentur untereinander, aber auch weltweit bekannt zu machen. Damit wird Hamamatsu neben Glasgow in die Entwicklung eines Internettransfers aufgenommen, die die weiteren Musikstädte, aber auch die Partnerstädte mit ihrer Musikinfrastruktur einbeziehen kann.

2.) Mit der Kulturstiftung Hamamatsus und der hannoverschen Kulturverwaltung wurden Kooperationsfelder und zukünftige Austausche entwickelt: In die bestehenden Meisterklassen für Musik (Blech- und Holzblasinstrumente) soll verstärkt die Musikexzellenz Hannovers eingebunden werden. Schon jetzt sind Professoren der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) - in diesem Jahr der Trompeter Prof. Kerlen Berwaerts - für Meisterklassen von Yamaha in dessen unternehmensgeförderte Akademie eingeladen.

Weitere Kooperationen mit der Yamaha-Akademie sind gewünscht. Insoweit hat sich der Besuch des weltweit agierenden Unternehmens Yamaha als fruchtbar gezeigt.

Yasushi Aihara (Generaldirektor Management und Planung/Roland) und Oberbürgermeister Stefan Schostok

Für den weiteren Austausch soll der Preisträger beziehungsweise die Preisträgerin des internationalen Klavierwettbewerbs Hamamatsus künftig im Rahmen der weltweiten Tournee auch Station in Hannover machen, erstmals voraussichtlich im ersten Halbjahr 2016. Im Gegenzug wünscht sich Hamamatsu ein Gastkonzert der PreisträgerIn des Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerbs der Stiftung Niedersachsen. Hier müssen nach Rückkehr der hannoverschen Delegation gemeinsam mit der Stiftung die Realisierungschancen ausgelotet werden.

Der Mädchenchor Hannover soll im Jahr 2017 auf seiner Japantournee neben Hiroshima nun auch in Hamamatsu ein Konzert geben. Hamamatsu freut sich auf den ausgezeichneten Chor und hat hohes Interesse an der Idee eines Internationalen Kinder- und Jugendchorzentrums in Hamamatsu gezeigt.

3.) Mit den Unternehmen Yamaha Corp. und Roland Corp. wurden Möglichkeiten musikwirtschaftlicher Fragestellungen angesprochen. Es wird geplant, im Rahmen eines Strategiesymposiums über Entwicklungen im Bereich der Musikwirtschaft künftige Entwicklungen und Entwicklungspotenziale der japanischen wie hannoverschen Musikwirtschaft auszutauschen.

Herr Shin-ichi Kaieda (Personal Manager und PR/ Roland), im Hintergrund ein Mitarbeiter.

Insbesondere die Entwicklung des Unternehmens Roland zeigt neue Technologien auf, die in genialer Weise Musik- und Ingenieurskunst miteinander verbinden. Die Beispiele sind verblüffend: Der Pianist spielt auf seinem elektronischen Klavier Trompete. Die erforderlichen Synthesizer ermöglichen von Technik und Preis her einen niederschwelligen Zugang zur Musik. Die Geräte bieten eine große Chance, auch neue Musik- beziehungsweise Sounddesigns zu ermöglichen.

Roland nennt nicht nur die Entwicklungen in der Rock- und Popmusik, sondern bezieht sich auch auf die Kultband Kraftwerk, die eine neue Musikrichtung erfunden hat. Auf diesem Feld können sich in den kommenden Jahren die Weltmusikstädte gemeinsam mit ihren KünstlerInnen gerade auch im Nachwuchsbereich profilieren.

Mit dem Besuch von Hamamatsu hat sich eine weite Tür geöffnet: Die Musikstädte wollen den Bereich des Musikexports gemeinsam ausbauen und mit der Musikwirtschaft neue Wege auf der Basis technischer Entwicklungen suchen.

Seit Ende 2014 gehören Hamamatsu und Hannover mit weiteren sieben Städten (Bologna, Bogotá, Brazzaville, Gent, Glasgow, Mannheim und Sevilla) zu den von der UNESCO ausgezeichneten Weltmusikstädten.