Inzwischen ist Hannover im weltweiten Netzwerk der Titelträger angekommen. Im ersten Jahr sind bereits Projekte internationaler Zusammenarbeit entwickelt und umgesetzt worden. Auch das UNESCO-Logo wurde mit einer weltweiten Kampagne von der HMTG mit dem Ergebnis von alleine dadurch erzeugten 53 Millionen Kontakten eingeführt. Das zweite Jahr steht nun im Zeichen des weiteren Ausbaus des Netzwerks auf lokaler und internationaler Ebene.
"Hannover hat musikalisch viel zu bieten: Von Jazz über Funk und Pop bis hin zur klassischen Musik ist alles vertreten – und mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover eine Hochschule von nationaler Bedeutung. Wir haben eine lebendige Musikszene, die offen für neue Projekte ist und Talent und Ideen mitbringt. Ich bin mir sicher, dass wir den Titel 'UNESCO City of Music' mit Stolz und sehr lebendig vertreten werden und den Musikstandort Hannover weiter ausbauen", sagte Kulturdezernent Harald Härke am 15. Dezember 2015 im Rahmen einer Pressekonferenz, auf der gleichermaßen ein Rück- wie auch ein Ausblick auf die UNESCO City of Music-Aktivitäten geworfen wurde.
Im Dezember wurde die neu geschaffene Koordinatorenstelle für die UNESCO City of Music in Hannover an Alice Moser vergeben, die auf breite Kenntnisse und langjährige Erfahrung in der Musikbranche zurückgreifen kann. Alice Moser wird künftig die Inhalte bündeln, abstimmen und die hannoversche Musikszene im Sinne der UNESCO City of Music Hannover voranbringen. Auch ist ein erster finanzieller Ansatz zur Unterstützung und Förderung von Best Practice-Projekten für 2016 im Haushalt eingestellt, sodass künftig neue Projekte vorangetrieben werden können.
Auf der lokalen Ebene sollen die vorhandenen Ressourcen weiter ausgebaut und verknüpft werden, beispielsweise die Nachwuchsförderung. Die Potentiale der vorhandenen Musikszene sollen gebündelt, Gemeinschaftsprojekte gefördert und die Vielfalt und Qualität der Konzertstätten entwickelt werden.
Konkret wird die Fête de la Musique 2016 als Festival der City of Music ganz im Zeichen des UNESCO-Logos stehen. Und auch eine Vielzahl von Großveranstaltungen wie das NDR Plaza Festival oder etwa die Open-Air-Oper im Maschpark werden die Musikfans wieder von weit und fern nach Hannover führen und der City of Music Hannover besonderen Klang verleihen.
Bisher steht Hannover mit neun Mitgliedern der UNESCO Creative Cities in engem Kontakt. Im nächsten Jahr wird das aktive Netzwerken auf 19 Städte ausgeweitet. Zu den neuen teilnehmenden Städten gehören dann unter anderem Kingston, Liverpool, Tongyeong und Katowice.
Gefördert wird auch die Kooperation zwischen Jazzbands aus Hannover und Glasgow. Weiterhin ist in Kooperation mit der Hörregion Hannover ein Sound Design-Workshop im Herbst 2016 geplant, das die Schwerpunkte und Potentiale von Sound Design in der Produktentwicklung und Akustikfragen im öffentlichen Raum beinhaltet.
Außerdem werden Projekte, die bereits in 2015 initiiert wurden, weiter fortgeführt, zum Beispiel nationale und internationale Bandaustausche und Kooperationen mit Städten wie Sevilla und Bologna. Hierzu zählen auch etwa musikalische Großveranstaltungen wie das Maschseefest und das Weltmusikfestival MASALA.
Darüber hinaus wird Hannover ein internationales Webportal der Netzwerkstädte der UNESCO City of Music aufbauen. Hiermit steht erstmals eine Plattform für den internationalen Austausch zur Verfügung, die auch der Musikszene Hannovers wertvolle Anregungen und Kontaktmöglichkeiten bietet.
Das UNESCO-Programm "Creative Cities" vernetzt seit dem Jahr 2004 weltweit Städte, die Kreativität als strategischen Faktor einer nachhaltigen Stadtentwicklung erkannt haben. Diese Städte zeichnen sich dadurch aus, dass sie Erfahrungen, Strategien, Ideen und modellhafte Praxis in Kunst und Kultur nachweisen können, wozu auch die Kultur- und Kreativwirtschaft zählt. Das UNESCO City of Music-Programm gehört zu diesem weltweiten Netzwerk kreativer Städte. Die Städte verpflichten sich zur Zusammenarbeit und profitieren somit von einem internationalen und interdisziplinären Austausch.