Jubiläumsjahr
10 Jahre UNESCO City of Music Hannover
Hannover feiert 10 Jahre UNESCO City of Music mit Jubiläumsjahr – Motto: Gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Musik
Hannover trägt seit zehn Jahren den Titel „UNESCO City of Music“ (UCOM) und feiert das mit einem Jubiläumsjahr unter dem Motto „Gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Musik“. Am 21. November 2024 haben Oberbürgermeister Belit Onay sowie Bildungs- und Kulturdezernentin Eva Bender gemeinsam mit vielen Partner*innen das Programm vorgestellt.
Feuerwerk an Veranstaltungen im Jubiläumsjahr
„Wir haben das Jubiläumsjahr unter das Motto ‚Gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Musik‘ gestellt, denn gerade in diesen Zeiten ist die verbindende Kraft der Musik wichtiger denn je“, so der Oberbürgermeister in seiner Begrüßung. „Musik bringt Menschen zusammen und kann Brücken bauen.“ „Mit den Veranstaltungen im Jubiläumsprogramm wird die lebendige und vielfältige Musikszene Hannovers sicht- und natürlich hörbar“, betont Bildungs- und Kulturdezernentin Eva Bender. „Und zwar mit einem Feuerwerk an Veranstaltungen, das mit einem großen Jubiläumsfest im Kulturzentrum Pavillon am 30. November offiziell starten wird, bei dem wir Kulturstaatsministerin Claudia Roth im Talk mit Klaus Meine erleben können, Igor Levit im digitalen Zusammenspiel mit Markus Becker und viele andere mehr.“
Als „Warm-up“ finden am Abend vorher (29. November) das Jubiläumskonzert 60 Jahre PRO MUSICA im Kuppelsaal und ein Konzert der internationalen Gäste aus dem UNESCO Netzwerk im Lister Turm statt. Weiter geht der Auftakt mit der Eröffnung des MUSIK KIOSK am 7. Dezember und dann mit dem Neujahresempfang im Neuen Rathaus, der das Motto aufgreift und mit einem großen Bläser-Flashmob startet. Das Jubiläum wird gerahmt von vielen weiteren musikalischen Jubiläen: 25 Jahre NDR Plaza Festival, 60 Jahre Scorpions und 60 Jahre PRO MUSICA, 75 Jahre Knabenchor und 75 Jahre NDR Radiophilharmonie.
Nachhaltige Förderung der Musikszene
Den Titel füllen vor allem die Kreativschaffenden aus den vielfältigen Bereichen des Musikstandortes Hannover mit Leben. Sie werden im Jubiläumsprogramm durch eine Sonderförderung zusätzlich unterstützt. „In Zeiten der Haushaltskürzungen ist es dennoch gelungen, gemeinsam eine Sonderförderung für Musikschaffende in Hannover in Höhe von insgesamt 200.000 Euro aufzulegen“, so der Oberbürgermeister. „Die Sonderförderung greift das Motto ‚Gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Musik‘ auf und zielt darauf ab, Menschen aus unterschiedlichen musikalischen ‚Bubbles‘ in ungewöhnlichen Kooperationen zusammen zu bringen.“ „Ein wunderbares Beispiel für vielversprechende Kooperationen ist das Projekt HörMal!“, verspricht Friederike Ankele, Leiterin des städtischen Kulturbüros. Es startet am 9. Dezember mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege und der Pianistin und Kuratorin Marina Baranova in der Oper und wird im Verlauf 13 Konzerte zahlreicher Musiker*innen mit architektonischen Führungen zusammenbringen an Orten, die beides zugleich sind, architektonische Denkmale und Musikorte. „Uns war besonders wichtig, dass das Jubiläumsjahr nachhaltig für die Musikszene wirkt. Daher wird im nächsten Jahr parallel zu den Feierlichkeiten ein Musikentwicklungsplan erarbeitet“, betont Eva Bender.
Breite Öffentlichkeit
Das Jubiläumsjahr ist darauf angelegt, der breiten Bevölkerung die Musikstadt Hannover nahe zu bringen. „Die Menschen in Hannover können stolz darauf sein, in einer so herausragenden Musikstadt zu leben. Wir wollen die breite Bevölkerung erreichen“, sagt Inga Samii, Leiterin des Fachbereichs Kultur. Dazu wird am Sonnabend, 7. Dezember, um 15 Uhr direkt am Kröpcke ein Musik Kiosk eröffnet, der das Jubiläumsjahr begleiten wird, die Kröpcke Uhr wird bespielt und es gibt viele Aktionen im öffentlichen Raum in der Innenstadt. Zwei Beispiele dafür sind das KlaWIR im Hauptbahnhof, wo ab dem 30. November für eine Woche öffentliche Konzerte, Jam Sessions und Proben stattfinden oder das Projekt „Public Domain“ am 14. Juni 2025, für das 1.000 Bürger*innen der Stadt eingeladen sind, einen Chor auf dem Opernplatz zu bilden und die „Nacht der Museen“ die am selben Tag einen besonderen Musikfokus haben werden. Eine Überraschung brachte Timo Maaßen, Vertriebsleiter der CITIPOST, mit zum Termin: Eine UNESCO City of Music-Jubiläums-Briefmarke im Wert von 80 Cent (Briefporto Citipost), die er Oberbürgermeister Belit Onay überreichte. „Damit machen wir das Jubiläumsjahr auch über die Stadtgrenzen hinaus sichtbar“, freute sich Maaßen bei der Übergabe. „Mit der Briefmarke verschickt die Landeshauptstadt im nächsten Jahr gleich ein bisschen Kultur mit der Post“, so Eva Bender.
Internationales Netzwerk
Die UNESCO City of Music Hannover steht auch für die internationale Vernetzung innerhalb des UNESCO Creative Cities Netzwerks. „Wir freuen uns, dass zum Auftakt des zehnjährigen Jubiläums Kolleg*innen aus einigen UNESCO Cities of Music wie Belfast, Liverpool, Daegu (Südkorea), London (Kanada) und Katowice (Polen) hier zu Gast sein werden“, hebt Onay hervor. „Sie sind enge Unterstützer*innen für Hannovers Musikschaffende geworden und haben bereits viele Projekte gemeinsam mit uns realisiert. Für 2025 sind Projekte mit Musiker*innen aus diesen Städten in Hannover geplant, aber auch Kooperationen in den jeweiligen Städten.“
Hintergrund UNESCO City of Music und Creative Cities Netzwerk
Hannover wurde am 1. Dezember 2014 zur UNESCO City of Music ausgezeichnet. Zu der Zeit gab es insgesamt neun UNESCO Cities of Music. Zeitgleich mit Hannover erhielten auch Mannheim und Hamamatsu (Japan) den Titel. Das UNESCO City of Music Netzwerk umfasst 2024 insgesamt 75 Städte. In Deutschland gibt es außerdem noch diese Creative Cities: Berlin als City of Design, Heidelberg und Bremen als City of Literature, Karlsruhe als City of Media Arts und Potsdam als City of Film. Mit der Aufnahme in das UNESCO Creative Cities Netzwerk würdigte die UNESCO Kommission 2014 in Paris die hohe, genreübergreifende musikalische Vielfalt, die Exzellenz in der musikalischen Ausbildung sowie die vorhandene Internationalität im Musikleben der Stadt. Durch die Aufnahme in das Netzwerk hat die Landeshauptstadt Hannover mit dem Titel die Verpflichtungen übernommen, den eigenen Musikstandort und die Musikwirtschaft in Hannover weiterzuentwickeln, verstärkt internationale Kooperation einzugehen mit den anderen UNESCO Cities of Music, aber auch mit dem gesamten UNESCO Creative Cities Netzwerk. Für jede UNESCO City of Music sind die globalen Nachhaltigkeitsziele die Grundlage ihrer Arbeit, hier in Hannover und auch in der internationalen Zusammenarbeit mit den anderen UNESCO Creative Cities. In Hannover stehen vorrangig die Themen Diversität, Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Geschlechtergerechtigkeit im Fokus. Ein Beispiel ist die Gründung des women* in music Hannover Netzwerkes, das die UCOM-Koordinierungsstelle im städtischen Kulturbüro 2019 mit dem MusikZentrum ins Leben gerufen hat, um Frauen* aus allen Bereichen der Musik zu unterstützen und sichtbar zu machen.