Yousef Kekhia

Verarbeitete der in Aleppo geborene und aufgewachsene Yousef Kekhia auf seinem ersten Album „Monologue“ noch die langen Jahre der Flucht vor dem Krieg, das dauernde Weggehen und niemals Ankommen, seine Krebserkrankung und Depressionen, sind Ton und Haltung auf dem Nachfolgealbum „Polylog“ des inzwischen in Berlin beheimateten Musikers deutlich positiver.

Arabische Poesie in elektronischem Gewand

„Polylog“ handelt davon, wie der Feminismus sein Leben beeinflusst hat – als Mann in dieser männlich dominierten Welt und als jemand, der aus einer patriarchalen Kultur stammt. Das Album ist das Resultat eines offenen, ehrlichen Austauschs zwischen Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund. Es handelt von der Magie, die in Beziehungen eingeschrieben ist; jede Begegnung und jeder Austausch ist für den timbrestarken Sänger wie ein Märchen. Mit diesem Werk verbindet Yousef Kekhia die Gesangs- und Poesietraditionen der arabischen Sprache mit elektronischer Musik. Mit schillernden Sounds, schwebend, treibend, fließend, bringt er die Debatte um neue Formen der Männlichkeit auf die Tanzfläche und zeigt eine Zukunft auf, in der wir uns glücklich schätzen sollten, leben zu dürfen.   

Passendes vom Plattenteller

Vor und nach dem Konzert legt DJ Luv pochend pulsierende, genderfluide Beats auf.