Etwa ein Drittel der erzeugten Energie geht in die Mobilität: Wer die Energiewende fordert, der meint im gleichen Atemzug auch den Umbau der bisherigen Mobilität. Dabei geht es nicht nur um neue, nachhaltige und effiziente Antriebstechniken, es geht um ganz neue Mobilitätskonzepte, die in ein intelligentes Energiesystem der Zukunft integriert sein müssen. Wie das im Detail gelingen kann, präsentieren die Aussteller des Ausstellungsschwerpunktes MobiliTec im Rahmen der Energy.
Dort stehen die Themen hybride Antriebstechnologien, Ladeinfrastruktur und Mobilitätslösungen der Zukunft im Mittelpunkt.
Bidirektionales Tanken
Die Perspektiven einer CO2-freien Mobilität sind smart. Das Gratis-Tanken eines E-Autos mit Sonnenstrom von der eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ist keine Zukunftsvision mehr, sondern mittlerweile alltagserprobt. "Wir zeigen auf der MobiliTec, wie bidirektionales Tanken funktioniert", erklärt Rainer Hensel vom Automobilbauer Mitsubishi. "Wir haben in unserem EV eine 16-kW-Batterie, die über einen normalen Stecker geladen werden kann. Dabei dient die Autobatterie bis zu zwölf kW als Speicher für den PV-Strom, der abends, je nach Bedarf, im eigenen Haus abgegeben oder später fürs Fahren genutzt werden kann." Um dieses bidirektionale Tanken beziehungsweise mobile Speichern noch weiter zu optimieren, kommt im Herbst dieses Jahres eine neue Software auf den Markt.
Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch
Seit vielen Jahren sind Unternehmen aus Baden-Württemberg auf der MobiliTec stark vertreten. 42 Unternehmen und Forschungseinrichtungen präsentieren sich auf dem Pavillon von Baden-Württemberg unter dem Motto: "Automatisiert, vernetzt, elektrisch". "Auch wenn die aktuellen Zulassungszahlen von Elektromobilität noch hinter den früheren Erwartungen zurückbleiben, zweifelt keiner mehr daran, dass die Zukunft der Mobilität elektrisch ist. Im Jahr 2030 wird – maßgeblich aus Kostengründen – nur noch rund ein Viertel der neu zugelassenen Fahrzeuge ausschließlich einen konventionellen verbrennungsmotorischen Antrieb besitzen. Mit ihren Hightech-Lösungen für die Elektromobilität ergreifen unsere Aussteller die Chance, sich in dem entstehenden Milliardenmarkt rechtzeitig eine gute Ausgangsposition zu sichern", sagt Franz Loogen, Geschäftsführer der e-mobil BW GmbH, die als Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie die zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für alle Belange rund um die Elektromobilität ist. Ziel ist es, den Technologiewandel zu unterstützen und den Weg in die Industrialisierung der Elektromobilität zu ebnen.
Eneuerbare Energien und Elektromobilität
Einen hohen Stellenwert hat bei der diesjährigen Energy die Erzeugung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen. Mittels Elektrolyse wird überschüssiger Windstrom in Wasserstoff umgewandelt. Dieser kann entweder wieder ins Stromnetz abgegeben werden oder aber für das Betanken entsprechender Fahrzeuge verwendet werden. Kein Zweifel: Erneuerbare Energien und Elektromobilität gehören zusammen. Damit entstehen interessante Perspektiven für komplett neue Kooperationen. Dass die klimafreundliche Elektromobilität für die wachsende Branche auch tragfähige Geschäftsmodelle bietet, davon ist man bei der mittelständischen Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG fest überzeugt. "Charge up your day" ist die Messe-Botschaft von Mennekes. "Wir präsentieren in diesem Jahr ein neues Vermarktungskonzept", erklärt Burkhard Rarbach, Unternehmenssprecher von Mennekes. "Wir stellen nicht nur Ladekabel und Ladesysteme her, sondern bieten dazu kompetente Dienstleistungen an, damit die Elektrifizierung im eigenen Umfeld reibungslos gelingt." Dabei gehe man zielgruppenspezifisch vor. "Wir müssen unsere Kunden abholen, ob nun Privatleute, Hoteliers, Energieunternehmen oder Flottenbetreiber. Es gilt, Vorurteile abzubauen und Berührungsängste zu überwinden", setzt Rarbach auf den Ausbau von Kommunikation und Service – in Deutschland wie in ganz Europa.