05/05/2025 bis 14/06/2025

LYNCH

Der Autorenfilmer David Lynch, der seinen ganz einen Stil prägte, sich der mittlerweile gängige Begriff „lynchesk“ abgeleitet hat, im Alter von 78 Jahren gestorben. Das KoKi widmet dem eigenwilligen Surrealisten eine Werkschau.

 

Der 1946 in Missoula im US-Bundesstaat Montana geborene David Lynch kann wohl nur mit dem Begriff des Universalkünstlers treffend beschrieben werden. Neben seiner Tätigkeit als Filmregisseur und -produzent, Drehbuchautor und Schauspieler ist er auch Komponist und Sounddesigner, Fotograf, Maler, Skulpturist, Lithograf und Möbeldesigner. Insbesondere hat er sich einen Namen als eigenwilliger Schöpfer düsterer, surrealistischer Bilderwelten gemacht, die nicht selten das, unter der Oberfläche schlummernde Abgründige, Obsessive, Krankhafte zum Vorschein bringen.

 

Zu Lynchs erstem Spielfilm ERASERHEAD (1977) ist die Künstlerin Alice Gericke zu Gast, sie kuratierte im Hort Janssen Museum die Ausstellung MY HOUSE IS ON FIRE und stellte Werke von Janssen in Zusammenhang mit Bildern und Lithografien von David Lynch.

 

DER ELEFANTENMENSCH (1980) brachte David Lynch insgesamt acht Oscar-Nominierungen ein und wurde von Kritikern und Publikum gefeiert.

 

Die Remake-Forscherin Kathleen Loock von der Leibniz Universität Hannover setzt in einem Doppelscreening Lynchs Kassenflop DUNE – DER WÜSTENPLANET (1984) in Zusammenhang mit Villeneuves Neuverfilmung DUNE (2021+2024).

 

Das brutale Roadmovie mit Nicolas Cage und Laura Dern, WILD AT HEART – DIE GESCHICHTE VON SAILOR UND LULA (1990) wurde in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Mit THE STRAIGHT STORY (1999) bewies er, dass er auch eine durchweg geradlinig und in gedehntem Tempo erzählte Geschichte erzählen kann.

 

Beginnend mit der 90er-Jahre-Kultserie DAS GEHEIMNIS VON TWIN PEAKS (1990-1991) und dem dazugehörigen Kinofilm TWIN PEAKS – FIRE WALK WITH ME (1992), sowie den Mystery-Thrillern BLUE VELVET (1986), LOST HIGHWAY (1997) und MULLHOLLAND DRIVE (2001) prägte er seinen eigenen „lynchesken“ Stil.

 

Mit seinem letzten Kinofilm INLAND EMPIRE (2008) treibt er sein vielschichtiges, rätselhaftes Schaffen auf die Spitze und spaltet das Kinopublikum.

 

Begleitend zu seinem Werk ist die Dokumentation DAVID LYNCH: THE ART LIFE (2016) zu sehen, sowie DAVID WANTS TO FLY (2010) von David Sieveking, der sich in einem Selbstexperiment auf die Transzendentale Meditation einlässt, ein esoterisch-yogisches Glaubenssystem, dem sein Idol David Lynch ebenfalls folgt.

 

Im Rahmen der Nacht der Museen am 14.06. sind David Lynchs frühe experimentelle Kurzfilme zu sehen – in Schleife und ohne Eintritt.