In Hannover verfolgt, nach Neuengamme deportiert und in Sandbostel ermordet.
Erich Kleeberg, geboren am 3. Mai 1902 in Boffzen, gelernter Bankkaufmann, ist als erster Verkäufer in einem großen hannoverschen Kaufhaus tätig. Nach seiner Entlassung 1933 arbeitet er als Hausmeister. Ab 1941 muss er mit seiner Familie – Frau, Tochter und Eltern – in verschiedenen "Judenhäusern" wohnen, zuletzt in dem "Mischehenhaus" Herschelstraße 31. Bei der Deportation seiner Eltern mit dem Riga-Transport im Dezember 1941 meldet er sich freiwillig als Helfer, um ihnen bis zuletzt nahe zu sein. Nachdem das Haus in der Herschelstraße Anfang Oktober 1943 von Bomben zerstört ist, kommt er mit Frau und Tochter im "Judenhaus" in der Gartenbauschule Ahlem unter. Ende November 1944 wird er zusammen mit Franz Oppenheim und Paul Samuel von der Gestapo verhaftet. Kleeberg und Samuel sind beschuldigt, von Oppenheim geringe Mengen Hafer für ihre Kaninchen bezogen zu haben, die dieser im Pferdestall entwendet haben soll. Aus dem Polizei-Ersatzgefängnis kann er noch Briefe an seine Familie schreiben. Anfang Februar 1945 wird er in das KZ Neuengamme eingeliefert. Erich Kleeberg stirbt kurz vor Kriegsende im Lager Sandbostel bei Bremervorde.