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Die Nazis nannten sie "Asoziale" und "Berufsverbrecher"

Der Sozialwissenschaftler Frank Nonnenmacher berichtet im Rahmen eines Vortrags im ZeitZentrum Zivilcourage über die Verfolgungsgeschichte von "Asozialen" und "Berufsverbrechern" im Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik.

KZ-Häftlinge bei Arbeiten im Steinbruch

Vortrag
Warum wurden sie über 75 Jahre nicht als NS-Opfer anerkannt?
Über die von den Nazis als „Asoziale” und „Berufsverbrecher” bezeichneten KZ-Häftlinge

Referent: Frank Nonnenmacher

Mit der von den Nationalsozialisten als “Asoziale” und “Berufsverbrecher” bezeichneten Gruppe von Verfolgten beschäftigt sich Frank Nonnenmacher seit langer Zeit.  Frank Nonnenmacher hat einen persönlichen Bezug zu dem Thema. Er ist Nachkomme eines Mannes ist, der von den Nazis als "genetisch verdorben" galt und deshalb im KZ Flossenbürg „ausgemerzt“ werden sollte. Diese Menschen, die in den Konzentrationslagern den schwarzen oder den grünen „Winkel“ tragen mussten, wurden nach dem Ende des Nationalsozialismus lange nicht als Opfer anerkannt. 2023 gründet Frank Nonnenmacher deshalb zusammen mit Eva Fischer und Ines Eichmüller den "Verband für die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus (VEVON)". Im März 2024 erschien ein Sammelband, der erstmals die Biografien einzelner Verfolgter vorstellt und aufzeigt, wie das Trauma der verleugneten Opfer bis heute in den Familien nachwirkt. Frank Nonnenmacher erläutert darin ferner, warum die Bundesrepublik Deutschland diese Opfer jahrzehntelang von jeder moralischen und rechtlichen Anerkennung ausschloss.

Frank Nonnenmacher ist Professor für die Didaktik der Politischen Bildung an der Goethe-Universität in Frankfurt. Er war Initiator eines Appells, der 2020 zur Anerkennung dieser, so lange ignorierten, NS-Opfergruppe durch den Deutschen Bundestag führte.

Termine

30.10.2024 ab 18:00 bis 20:30 Uhr

Dies ist eine Veranstaltung mit freiem Eintritt