"Masch — See — Geschichte" Veranstaltungsreihe

Eröffnungsfeier zur Maschsee-Einweihung am 21. Mai 1936 am Nordufer. (HAZ-Hauschild-Archiv, Historisches Museum Hannover)

Rund um den 80. Jahrestag der Einweihung des Maschsees erinnern Gedenkveranstaltungen an einzelnen Aspekten der Geschichte rund um den Maschsee. Neue Zugänge für die historisch-politische Bildungsarbeit bieten die Vorstellungen eines Audio-Stadtrundgangs „Maschsee Geschichte weiterdenken“ und die Geocache-Tour „Lake Side Secrets“, die auch Schülerinnen und Schüler neugierig auf lokalgeschichtliche Themen machen.

Strandbad-Restaurant am Tag der Maschsee-Einweihung am 21. Mai 1936. (HAZ-Hauschild-Archiv, Historisches Museum Hannover)

it der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 begann die ideologische Vereinnahmung der schon lange diskutierten Maschsee-Idee. Am 21. März 1934, dem reichsweit so genannten „Großkampftag der Arbeiterschlacht“, begannen die Bauarbeiten. Mit Ausnahme von Transportloren wurden keine Maschinen eingesetzt, um möglichst viele Arbeitslose propagandistisch wirksam beschäftigen zu können. Am 21. Mai 1936 fand die feierliche Einweihung statt. Der Maschsee, ausgeschmückt mit NS-Ideologie verherrlichender Kunst, sollte der deutschen Volksgemeinschaft als Erholungsort zur Verfügung stehen.

Anhand des Maschsees lassen sich eine Vielzahl von nationalsozialistischen Strukturen verdeutlichen: Das Areal ist auch ein Ort der Täter und der Opfer. Noch vor dem Bau des Sees fand auf dem Gebiet der Masch am Bismarckturm die Bücherverbrennung statt. Das menschenverachtende System der Zwangsarbeit wird durch die Anlage des Ehrenfriedhofs Maschsee-Nordufer deutlich, auf dem in der direkten Nachkriegszeit 386 Opfer begraben wurden.

Unter dem Motto „Masch – See – Geschichte“ bietet die Städtische Erinnerungskultur anlässlich des 80. Jahrestags der Einweihung des Sees eine Veranstaltungsreihe zu ausgewählten Aspekten der Geschichte und der Erinnerungskultur an.

Veranstaltungsprogramm

Montag, 9. Mai 2016, 15 Uhr, Ehrenfriedhof Maschsee-Nordufer
„Aus der Vergangenheit für die Zukunft“ — Tag der Befreiung

Am 71. Jahrestag der Befreiung soll der Opfer gedacht werden, die durch das nationalsozialistische Unrechts- und Verfolgungssystem getötet wurden. Unter ihnen waren auch 386 Menschen, deren sterbliche Überreste nach der Befreiung Hannovers aus Massengräbern auf dem Seelhorster Friedhof exhumiert und auf der neu angelegten Anlage des Ehrenfriedhofs Maschsee-Nordufer würdevoll in Einzelgräbern bestattet wurden.

Dienstag, 10. Mai 2016, 16 Uhr; Gedenkplatte an die Bücherverbrennung an der Geibelbastion
Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933

Bücher von jüdischen, liberalen, pazifistischen und marxistischen SchriftstellerInnen wurden im Mai 1933 in Hannover am Bismarck-Turm in den Maschwiesen (heute Maschsee) verbrannt. Heute erinnern eine Gedenkplatte und einen Informationstafel an der Geibelbastion an die Geschehnisse.

Samstag, 21. Mai, 11:00 -12:30 Uhr; Treffpunkt: Eingang Sprengelmuseum
Präsentation des Audiospaziergangs „Maschsee Geschichte weiterdenken“

!!!!! Teilnahme nur mit Anmeldung bis zum 10. Mai 2016 unter: erinnerungskultur@hannover-stadt.de !!!!!

Im Rahmen einer Bootsfahrt über den Maschsee werden drei der insgesamt sechs Audio-Stationen vorgestellt. Den gesamten Audiospaziergang finden Sie ab dem 21. Mai in der Rubrik Projekte auf www.erinnerungskultur-hannover.de Hier können Sie die sechs Audiodateien und einen Übersichtsplan herunterladen und auf mp3-Player oder Handy überspielen. An den Stationen am Maschsee und auf einem gesonderten Informationsflyer finden Sie QR-Codes und gelangen so auch mobil und unterwegs zu den Audiodateien.

ab 13. Juni 2016 online
„Lake Side Secrets“ - Geocache-Tour am Maschsee

Die Geocache-Tour umfasst sechs Stationen, die einzelne Aspekte der nationalsozialistischen Lokalgeschichte vermitteln. Die Schülerinnen und Schüler absolvieren die Tour in Kleingruppen: An allen Stationen gibt es Aufgaben zu lösen, die am Ende zu einem "Final-Cache" und einer Belohnung führen. Informationen zur Tour finden Sie ab dem 13. Juni 2016 unter: www.erinnerungskultur-hannover.de in der Rubrik Projekte.