Mit einem Kinoabend und dem Spielfilm "Mutters Courage" von Michael Verhoeven läutete die Städtische Erinnerungskultur am 2. Februar 2017 das Jahr 2017 ein.
In seiner Begrüßung hob Dr. Karljosef Kreter, Leiter der Städtischen Erinnerungskultur, aus der Vielzahl an Veranstaltungen zur Erinnerungskultur im Jahr 2016 rückblickend das Gedenken zum 75. Jahrestag der Deportation von 1.001 jüdischen Hannoveranern in das Ghetto Riga hervor. Für alle war es ein befreiender Moment, als sie bei rund um die Gedenkveranstaltung im Dezember die Überlebende Henny Rosenbaum (jetzt: Henny Simon) erleben durften, die nach dem Todesmarsch von Riga über Stutthof in Polen von der Sowjetarmee befreit wurde. Ihre bewegenden Worte des Dankes an Oberbürgermeister Stefan Schostok in einem Brief vom Januar 2017, die Dr. Kreter zitierte, lauten:
"Ich bin so dankbar, dass es mir noch einmal möglich war, nach Hannover zu kommen und den Gedächtnisfeiern beiwohnen zu können. Gleichzeitig nahm ich auch Abschied von meiner Geburtsstadt. Diese Reise werde ich bis an mein Lebensende nie vergessen. Wie ich schon vor einigen Jahren im Alten Rathaus sagte: "Wir haben eine Brücke der Ffreundschaft gebaut und heute ist sie fertig gestellt. Wir alle reichen ihnen in Freundschaft die Hand, in der Hoffnung, dass diese Brücke nie wieder zerbricht.""
In einem Grußwort wies Dr. Horst Meyer als Vorsitzender des Netzwerks Erinnerung und Zukunft e.V. auf die anstehenden Entwicklungen und Herausfoderungen für die Erinnerungskultur in Hannover hin. Er zeigte sich beispielsweise hocherfreut, dass nach über 30 Jahren die Stadt Hannover der Realisierung eines NS-Dokumentationszentrums/Lernort näher kommt.
Gezeigt wurde im Anschluss der nach einer autobiografischen Erzählung von George Tabori enstandene Spielfim "Mutters Courage" von Regisseur Michael Verhoeven aus dem Jahr 1995. Im Anschluß an die Filmvorführung warteten auf die BesucherInnen Getränke und ein kleiner Snack. In zahlreichen Gesprächskreisen wurden die Filmeindrücke und anstehenden Entwicklungen der Erinnerungskultur debattiert.