Anlässlich der 88. Wiederkehr des Tages der Besetzung des hannoverschen Gewerkschaftshauses am 1. April 1933 hatte der DGB aufgrund der Corona-Lage zur Kundgebung Corona-bedingt am Vortag, den 31. März 2021, aufgerufen:
"Nie wieder Faschismus!
Demokratie sichern – Wir sind mehr!"
Man müsste eigentlich ergänzen: „Wehret den Anfängen!“
Denn in seinem Aufruf erinnerte der DGB an aktuelle Versuche, Orte der Demokratie zu stürmen. Das Parlament in Berlin (das Reichstagsgebäude), wollten Corona-Leugner und Rechtsextremisten 2020 im Sturm einnehmen. Im Januar 2021 organisierten rechtsextreme Aktivisten einen Angriff auf das Capitol in Washington, D.C.
Die Besetzung des ehemaligen hannoverschen Gewerkschaftshauses an der Goseriede (heute Tiedthof) am 1. April 1933 war ein Rechtsputsch mit dem Ziel der Ausschaltung der Interessenvertretung der Arbeitnehmer. Zeitgleich überführten Hitler und Hindenburg die Weimarer Republik in die Diktatur, - alle Parteien außer der NSDAP wurden verboten. In Hannover wurden die Gewerkschaften einen Monat früher als im Reich ausgeschaltet.
Bürgermeister Thomas Hermann als Vertreter der Landeshauptstadt und der frühere DGB-Vorsitzende Werner Preissner enthüllten eine Informationstafel des ZeitZentrums Zivilcourage / der Städtische Erinnerungskultur. Mit kurzen Texten von Dr. Peter Schulze und anschaulichen Fotografien erinnert sie an die alte Zentrale der Arbeiterbewegung in Hannover.
Mit der Enthüllung der neuen Informationstafel wurde die 1983 eingeweihte Mahntafel frisch renoviert in den ver.di-Höfen (Goseriede 10-12) neu aufgestellt.