Der Stadtteilfriedhof Fössefeld ist ein im 19. Jahrhundert angelegter ehemaliger Militärfriedhof, der heute unter Denkmalschutz steht.
Dort ruhen die sterblichen Überreste von Angehörigen des Militärs, die aufgrund ihres Widerstands im Zweiten Weltkrieg hingerichtet wurden. So liegt hier auch Hubert Breitschaft begraben, ein Lehrer aus Cham, der sich nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 gegenüber einem Kameraden in Rumänien wie folgt äußerte: "Schade, dass es ihn nicht erwischt hat! Der Kerl hat schon zu viele ins Unglück gestürzt.“ Im anschließenden Kriegsgerichtsverfahren plädierte sein Verteidiger auf Affekthandlung im Zorn, jedoch verurteilte das Feldgericht Breitschaft am 2. August 1944 wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode. Zwei Gnadengesuche wurden abgelehnt und die Vollstreckung angeordnet.
Wehrkraftzersetzung war die Bezeichnung für einen mit Todesstrafe bedrohten Straftatbestand im nationalsozialistischen Deutschland. Zu den aufgeführten Tatbeständen gehörten Kriegsdienstverweigerung oder defätistische Äußerungen, wobei die sehr weit gefasste Formulierung im Gesetz eine extensive Auslegung ermöglichte. Hubert Breitschaft wurde mit 41 Jahren am 12. Dezember 1944 in Hannover erschossen.
Die Geschichte von Hubert Breitschaft steht stellvertretend für die Geschichten von mindestens 43 Soldaten, die aufgrund ihres Widerstands gegen das NS-Regime hingerichtet wurden und auf dem Friedhof begraben liegen. An diese Opfer der nationalsozialistischen Militärjustiz erinnert auf dem Fössefeldfriedhof seit dem 9. Mai 2015 das Denkmal "Ungehorsam 1933-1945" von Almut und Hans-Jürgen Breuste.
Standort: Stadtteilfriedhof Fössefeld: Friedhofstraße, 30453 Hannover
Die Lage der verschiedenen Gräber der Hingerichteten auf dem Fössefeldfriedhof kann mit Hilfe der Informationstafel der Städtischen Erinnerungskultur auf dem Mittelweg gefunden werden.