(*)1936 in Berlin, (†) 05.12.2018 in Frankfurt am Main, wuchs Paulus Böhmer in Oberhessen und im Ruhrgebiet auf, und lebt mittlerweile in Frankfurt am Main. Er studierte Jura, Architektur und Germanistik, wurde Industriekaufmann und arbeitete u.a. als Stauden- und Ziergraszüchter, Reizwarenlieferant, Lektor und Werbetexter. Von 1985 bis 2001 leitete er das Hessische Literaturbüro in Frankfurt am Main.
Begründung der Jury
"Das in fast fünfzig Jahren geschaffene Werk von Paulus Böhmer steht einzigartig in der zeitgenössischen deutschen Literaturlandschaft, es findet sich nichts Vergleichbares. Dennoch oder vielleicht gerade auch deshalb ist der 1936 geborene Lyriker Paulus Böhmer bis heute ein Außenseiter der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur geblieben.
Seine von den Rhythmen des Beat durchpulsten, epischen Gedichte summieren sich zu einem großen und gewaltigen Poem. Mit diesem grenzüberschreitenden Werk führt Paulus Böhmer die Tradition der bedeutenden Avantgardisten der Moderne fort. Als Schöpfer eines eigenen künstlerischen Universums steht er neben literarischen Geistesverwandten wie Walt Whitman, W.C. Williams, Ezra Pound und Alan Ginsberg.
'Was Böhmers Lyrik auszeichnet, sind ihre abenteuerlichen und souveränen Reisen ins Enzyklopädische... Bisweilen geradezu apokalyptisch und ohne Scheu vor Pathos umkreisen seine Verse immer wieder Schmerz, Krankheit, Tod' und gleichzeitig ist Böhmers literarischer Abgesang 'ein Lobgesang auf das Leben.' (Frankfurter Rundschau). Der Autor Thomas Hettche nennt Böhmers Gedichte nichts weniger als ‚eine poetische Inventur der Welt’."
Der Jury gehörten an: Cornelia Jentzsch, Kathrin Dittmer, Michael Braun, Dr. Michael Krüger, Prof. Dr. Martin Rector.