Christoph Meckel ist Sohn des Schriftstellers und Johann-Peter-Hebel-Biographen Eberhard Meckel und lebte nach Studien an den Kunstakademien Freiburg und München seit Ende der Fünfzigerjahre als freier Schriftsteller und Grafiker zunächst in Westberlin und im Badischen, später auch in Südfrankreich.
Bereichert wurde seine Tätigkeit durch zahlreiche Reisen zu Einzelausstellungen und Gastdozenturen in Italien, Asien, Afrika und den USA. Meckels Gedichte und Grafikbände erschienen zunächst in kleinen, meist bibliophilen Pressedrucken, später auch in großen Publikumsverlagen. Eine Gesamtausgabe seiner insgesamt 29 Gedichtbände (ohne die Grafiken) erschien 2015 zu seinem 80. Geburtstag unter dem Titel "Tarnkappe" im Münchner Hanser-Verlag. Darin erweist er sich noch einmal als einer der großen, zugleich eigenwilligsten und vielseitigsten Lyriker der deutschsprachigen Gegenwartliteratur.
Daneben schrieb Meckel zahlreiche Erzählungen und Essays, darunter "Erinnerung an Johannes Bobrowski" (1978) und die Frankfurter Poetik-Vorlesungen unter dem Titel "Von den Luftgeschäften der Poesie" (1989). Großes Aufsehen erregte sein 1980 erschienener autobiographischer Roman "Suchbild. Über meinen Vater."
Meckel war Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Bremer Literaturpreis (1981), dem Ernst-Meister-Preis (1981) und dem Joseph-Breitbach-Preis (2003).
Der Hölty-Lyrikpreis 2016 wurde am 15. September um 20 Uhr in der Orangerie Herrenhausen in Hannover verliehen.
In der Begründung der Jury für den diesjährigen Preisträger heißt es: "Mit der Auszeichnung wird das in sechs Jahrzehnten entstandene lyrische Lebenswerk Christoph Meckels gewürdigt, das jenseits von allen Trends und Moden des Zeitgeistes inspiriert ist, eine ästhetische Subversion gegen jede Hierarchie und Routine."
Der Jury gehörten an: Cornelia Jentzsch, Kathrin Dittmer, Michael Braun, Dr. Michael Krüger, Prof. Dr. Martin Rector.