Stoffmärkte sind in Holland schon lange bekannt und erfolgreich. Seit Herbst 2004 ist der “Stoffmarkt Holland“ auch in Deutschland bundesweit unterwegs und schlägt viermal im Jahr auf Hannovers Steintorplatz seine Zelte auf. Wie die Stadtchronik der Landeshauptstadt verrät, gibt es wohl einen viel älteren Vorläufer.
Nur ein Ausschnitt aus der Farbpalette: Bei dem Stoffmarkt Holland gibt es (fast) nichts was es nicht gibt.
So findet man als einzigen Eintrag für das Jahr 1370: "In Hannover kann man Stoffe aus Utrecht und Aadenburg (Seeflandern) kaufen."
Möglicherweise war dies eine Folge einer Entscheidung fünf Jahre zuvor. Für das Jahr 1365 vermerkt das Stadtarchiv unter anderem: "Die Kaufleute sichern sich das Gewandschnittmonopol. Gewandschnitt bedeutet den Verkauf von kleinen Mengen Stoff, der vorher vom großen Stück geschnitten werden mußte, an den Endverbraucher. Die Tuche werden in Längen von etwa 30 m geliefert. In der Folgezeit kommt es wegen dieses Monopols wiederholt zu Streitigkeiten mit den Wollenwebern."
Wolle wird heutzutage nicht mehr in Hannover gewebt; und auch die einst erste deutsche Fabrikationsstätte zur mechanischen Reinigung von Wolle, die Döhrener Wollwäscherei und -kämmerei, auch Döhrener Wolle genannt, ist seit den 1970er-Jahren Geschichte und heute ein ruhiges Wohnquartier.
Aber zurück zum "Stoffmarkt Holland" heutzutage: An je zwei Terminen im Frühjahr und im Herbst offerieren Kaufleute an mehr als 140 Ständen Stoffe und Kurzwaren. Aus allen Bundesländern kommen deutsche Stoffanbieter angereist, und häufig beteiligen sich auch örtliche Stoffhändler.