Noch bis 1969 diente das Gebäude im Großen Garten Herrenhausen der Überwinterung von Kübelpflanzen, heute wird es für Veranstaltungen aller Art genutzt.
Entstanden ist es von 1720-1723 und wurde vom Hofbaumeister Johann Christian Böhm in Fachwerk errichtet. Es handelte sich ursprünglich um ein ca. 87 mal 14 Meter großen, 7 Meter hohen Pflanzensaal mit Fenstern nach Süden und vorgelagerten Heizgängen an den übrigen Seiten. In der freitragenden Dachkonstruktion befand sich ein Sprengwerk.
Die Südwand wurde bereits im Jahre 1726 erneuert, da es durch die Feuchtigkeit der Pflanzen und der Lage im Schatten des Galeriegebäudes zu Bauschäden kam. Bei dieser Gelegenheit wurde der Mittelteil des Gebäudes um ein Mezzaningeschoss erhöht.
Nach einer massiven Erneuerung 1739 größtenteils durch Johann Paul Heumann, erfolgte 1823 eine vollständige Umformung durch Georg Ludwig Friedrich Laves, die zum heutigen Bild eines klassizistischen Massivbaus mit Rundbogenfenstern führte.
1969 ersetzte ein neues Überwinterungshaus westlich der Graft die Orangerie in ihrer ursprünglichen Funktion.
Quellen
Stadtlexikon Hannover – Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Herausgegeben von Klaus Mlynek und Waldemar R. Röhrbein. 2009, Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co KG, Hannover