Surfen mitten in Hannovers Innenstadt: Das wird bald möglich sein. Spätestens ab Sommer 2020 soll die "Leinewelle", eine Surfanlage vor dem Leinewehr am Niedersächsischen Landtag, fertig sein und in Betrieb gehen können. Die Region Hannover hat dem Verein Leinewelle e.V. nun die notwendige Genehmigung erteilt, der Rat der Stadt Hannover hatte bereits 2018 grünes Licht für das Projekt gegeben.
Fünfeinhalb Jahre sind vergangen, seit Initiator Heiko Heybey das Projekt "Leinewelle" offiziell vorgestellt hat. Nun sind alle nötigen Gutachten und Unterlagen da; das Konzept steht – und ist von Stadt und Region Hannover genehmigt. Das gab Heiko Heybey, der Vorsitzende des Vereins Leinewelle e.V., am 18. Januar bekannt.
Ein Surfspot für Hannover
Direkt vor dem Leinewehr am Niedersächsischen Landtag sollen zwei künstliche, so genannte "stehende Wellen" erzeugt und so das Surfen mitten in der City ermöglicht werden. Der Leinewelle e.V. wird damit zukünftig der erste gemeinnützige Surfklub Deutschlands mit eigener Trainingsanlage sein.
Es wird konkret
Ab Januar geht es los: Der Leinewelle e.V. kündigt an, die Genehmigungsunterlagen und darin enthaltenen Auflagen nun genau zu analysieren sowie die Ausführungsplanung und Ausschreibungen voranzutreiben – und die Finanzierung zu sichern. Der Verein möchte auch den Einwänden im Hinblick auf Natur- und Denkmalschutz Rechnung tragen. Dafür soll vor Baubeginn ein Monitoringverfahren mit dem LAVES abgestimmt werden, das besonders die Fischdurchgängigkeit nach Inbetriebnahme untersuchen und falls notwendig optimieren wird.
Finanzierung des Projektes
Als Finanzierungsziel, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung des Leinewelle e.V., werden knapp 1,2 Millionen Euro Brutto angepeilt, beruhend auf einer qualifizierten Kostenschätzung. Damit soll sowohl die Wellentechnik als auch Planung, Baumaßnahmen und Nachsorge finanziert werden – von der Bombensondierung vorab über Beweis-Sicherungsmaßnahmen der umliegenden Gebäude bis zu einer ökologisch versierten Wiederherstellung des für die Baustelle genutzten Uferbereiches sowie einer ökologischen Ausgleichsmaßnahme im Gewässerverlauf.
Betrieb spätestens ab Sommer 2020
Ziel des Vereins ist es, die Leinewelle-Anlage bis spätestens zu den olympischen Spielen 2020 in Betrieb zu nehmen, um mit dem olympischen Schwung den Surfsport weiter im Breitensport zu verankern. Gespräche mit dem Stadt- und Landessportbund sowie dem SportCampus der Leibnizuniversität Hannover haben bereits stattgefunden. 2019 wird der Leinewelle e.V. den Sportbünden beitreten und die Gespräche zu einer Kooperation mit der Universität zur Surfschulung und Surflehrerausbildung fortsetzen.
Aktualisierung: Leinewelle-Sponsorenkonzept
Mehr als ein Viertel der Bausumme sei bereits verbindlich zugesagt, hieß es in einer Pressemitteilung des Leinewelle e.V. vom 22. März 2019. Die Finanzierungsphase der Leinewelle sei mit sehr guten Vorzeichen gestartet. Der Universitätssportclub Hannover und weitere private Spender aus dem Botschafter- und Unterstützerkreis traten am 21. März mit Investitionszusagen in die Öffentlichkeit.