Knotenpunkt

Warum der Bahnhof niemals schläft

Ein ICE hält an Gleis 11, ein quietschender Koffer wird hektisch gezogen und an der Treppe herrscht Gedrängel: Typische Bahnhofsszenen, die man in Hannover auch um 1:16, 2:40 oder 3:40 Uhr erleben kann. Warum gehen an Hannovers Hauptbahnhof nie die Lichter aus?  

Am Hauptbahnhof Hannover ist immer etwas los...

Knotenpunkt im Herzen Europas

Während an vielen großen Bahnhöfen vor Mitternacht die letzten Züge anrollen und erst in den frühen Morgenstunden der Fahrbetrieb wieder aufgenommen wird, herrscht an Hannovers Hauptbahnhof immer Betrieb. Der Hauptbahnhof ist anders als seine Mitstreiter in Frankfurt oder München ein Durchgangs- und Kreuzungsbahnhof. Grund dafür ist Hannovers zentrale Lage innerhalb Deutschlands; der Bahnhof verbindet Reiseziele auf der Ost-West- sowie Nord-Süd-Magistrale miteinander. Die Konsequenz: An Hannovers Hauptbahnhof fährt auch mitten in der Nacht mindestens einmal stündlich ein Fern- oder Nahverkehrszug ein und/oder ab – wie ein Blick auf die Bahnhofstafel beweist.  

Regional- und Nahverkehr

Tagtäglich steuern rund 750 Züge den Hauptbahnhof auf dessen 12 Gleisen an. Darunter sind Fernzüge nach Wien, Paris und Amsterdam, aber auch S-Bahnen und Regionalverkehrszüge mit Hameln, Celle oder Bad Harzburg als Ziel. Auf den gut ausgebauten Strecken im Nahverkehr befördern Deutsche Bahn, Metronom, Erixx und Westfalenbahn hauptsächlich Pendler in die Stadt. Und wenn hinter dem Bahnhof und in den Szeneclubs Hannovers das Leben zu pulsieren beginnt, nutzen auch viele Nachtschwärmer aus den umliegenden Städten und Gemeinden das vielfältige Angebot. Aber nicht nur Zugreisende bevölkern den hannoverschen Hauptbahnhof, auch viele Hannoveraner kommen zum Shoppen oder Schlemmen in das historische Gebäude – und das am Wochenende sogar die ganze Nacht.

Stadtbahnstation und Nachtsternverkehr

Eine Station der hannoverschen Stadtbahn ist im Hauptbahnhof ebenfalls zu finden. Im "Keller" des Gebäudes sind zwei Bahnsteige mit jeweils zwei Gleisen zu finden, auf denen die Stadtbahnlinien 1, 2, 3, 7, 8, und 9 auch im Nachtsternverkehr unterwegs sind. In den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag ergänzt dieser zwischen 1 Uhr und 4 Uhr die regulären Fahrzeiten der S-Bahnen und Stadtbahnlinien.

ZOB gleich nebenan

Gleich neben dem Bahnhof ist ein weiterer Verkehrsknotenpunkt Deutschlands zu finden: der ZOB. 2014 hat die Deutschen Touring GmbH den zentralen Omnibusbahnhof in Betrieb genommen, der schon mehrfach als bester ZOB Deutschlands ausgezeichnet wurde. Und seit September 2017 ist hier auch der neue Endpunkt der beiden oberirdischen Stadtbahnlinien 10 und 17 zu finden. Wer schon einmal in einer Wochenendnacht am Hauptbahnhof Hannover war, weiß, wie belebt der Verkehrsknotenpunkt selbst tief in der Nacht sein kann.

Zentraler Omnibusbahnhof (ZOB)

Hannover ist Mobilitäts­knoten des Jahres

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer hat Hannover mit der Auszeichnung "Mobilitätsknoten des Jahres" ausgezeichnet.

lesen