Die Londoner Taverne im jahrhundertealten Kreuzgewölbe unterm Kröpcke ist – wie Jack es eben mochte – verwinkelt und schummrig beleuchtet. Doch von außen deutet so gar nichts auf den beliebten Underground-Pub mit Kopfsteinpflaster und Laternen, die an das düstere London des 19. Jahrhunderts erinnern, in dem The Ripper damals sein mörderisches Unwesen trieb.
Hannovers 1. Hochhaus
Die Fassade des kantigen Gebäudes auf der Georgstraße an der Ecke zur Karmarschstraße ist glatt, grau und zweckmäßig. Das Europa-Haus, weithin erkennbar durch die großen Buchstaben zwischen der zweiten und dritten Etage, ist Hannovers erster Neubau eines Geschäftshauses und damit auch das erste Hochhaus in der niedersächsischen Landeshauptstadt nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Symbol für den Wiederaufbau der damals stark zerstörten Innenstadt von Hannover steht das Gebäude heute unter Denkmalschutz. Errichtet wurde es in den Jahren 1948/49 für den Kaufmann Friedrich Buhmann nach den Plänen des Architekten Joseph Herlitzius – und zwar auf der Ruine des durch die Luftangriffe auf Hannover im Oktober 1943 in Schutt und Asche gelegten "Haus Brackebusch", dessen Bau der hannoversche Unternehmer und Politiker Georg Friedrich Brackebusch zwei Jahre vor seinem Tod am 3. Juli 1883 noch in Auftrag gegeben hatte. Aus dieser Zeit ist nur der Keller mit dem eindrucksvollen Kreuzrippengewölbe erhalten geblieben, der heute das Lokal "Jack the Ripper’s London Tavern" (www.jacktherippers.de) beherbergt.
Englisches Pub im Stil des 19. Jahrhunderts
Das englische Pub(lic house) im Gewölbekeller unter dem Europa-Haus ist im Londoner Stil des 19. Jahrhunderts eingerichtet, am gemütlichsten ist’s auf den Ledersofas in der roten Lounge. Wie selbstverständlich werden Gäste von der gut gelaunten Bedienung in kernigem Englisch angesprochen. Zu Pints und Whisky gibt’s original britisches Pub Food mit Sandwiches, Fish & Chips, Shepherd’s Pie und einem All Day English Breakfast. Wer sich für Sport interessiert, kann auf der Großbildleinwand die Fußballspiele der englischen Premier League und der europäischen Champions League sehen oder beim Rugby World Cup mitfiebern.
Wechselvolle Geschichte
Das Kellergewölbe am Kröpcke hat bereits Szene-Geschichte geschrieben. Immer wieder haben verschiedene Betreiber versucht, aus den urigen Gewölben einen Club zu machen: "Coltrane", "Konvex", "Jackie O" und auch "Sodom" hießen die Vormieter. In der Nachkriegszeit hatte sich gar das Bordell "Pigalle" eingemietet
Weitere Schlemmeradressen im Untergrund von Hannover
Für die romantischen Momente zu zweit und fernab von neugierigen Blicken empfiehlt sich das Ristorante Rossini (www.ristorante-rossini-hannover.de) in der Ferdinandstraße im Gerichtsviertel hinter dem Hauptbahnhof. Im Souterrain des Eckhauses gegenüber des Crowne Plaza Hotel Hannover Schweizerhof „versteckt“ sich eines der beliebtesten italienischen Restaurants der Stadt. Die exquisiten Bandnudeln, Ravioli und Spaghetti für die mitunter recht ausgefallenen Gerichte kommen aus der eigenen Pasta-Manufaktur, die Saucen und Desserts sind ebenfalls sündhaft lecker, die Weine hervorragend und die Preise bezahlbar. Dementsprechend ausgebucht sind die wenigen Plätze im stilvoll eingerichteten Gewölbekeller. Deshalb ist es ratsam, frühzeitig zu reservieren.