Die Aegidienkirche wurde 1347 in Form einer hochmittelalterlichen Hallenkirche aus Natursteinen auf den Resten mehrerer Vorgängerbauten errichtet. Eine Besonderheit für Hannover sind die einzelnen Seitenschiffgiebel.
Vorbilder dafür finden sich im Westfälischen sowie bei den Kirchen im Braunschweiger und Magdeburger Raum. 1825 wurden die Aegidienkirche nach Plänen des Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves umfassend umgebaut. Emporen auf gusseisernen Säulen wurden in die Seitenschiffe gebaut. Ein klassizistischer Kanzelaltar kam als Chorabschluss hinzu. Schon 1886 wurde nach einem Entwurf von Conrad Wilhelm Hase ein neuer Altar und eine neue Kanzel gefertigt. Decken und Wände wurden im neogotischen Stil bemalt und die Glasfenster mit neuen Gemälden versehen.
In der Nacht zum 9. Oktober 1943 wurde die Aegidienkirche zerstört. Lediglich die rohen Umfassungsmauern blieben stehen. Der Turm verlor seinen Helm und brannte vollständig aus. Die Innenausstattung der Kirche wurde zerstört, mit zwei Ausnahmen: Die Bronzetaufe der Aegidienkirche aus dem Jahre 1490 steht heute in der Marktkirche, ihre drei Kronleuchter hängen in der Kreuzkirche.
Die Kirche wurde nicht wieder aufgebaut und 1952 als Mahnmal für die Opfer der Kriege und der Gewalt ausgestaltet. Sie wird heute von einem Kuratorium verwaltet, das aus Vertretern der Stadt, der Stadtsuperintendentur und des Kirchenvorstands der Marktkirche besteht.
(Quelle: Ev.-luth. Marktkirchengemeinde St. Georgii et Jacobi)