Jubiläen 2025

360 bzw. 50 Jahre Landesbibliothek bzw. 20 Jahre GWLB

Die Bibliothek wurde 1665 von Herzog Johann Friedrich als Hofbibliothek der welfischen Herzöge (später Kurfürsten und Könige von Hannover) gegründet, das heutige Gebäude an der Waterloostraße wurde 1975 fertig gestellt – und 2005 ist aus der Landesbibliothek Hannover die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek geworden.

Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek, Innenansicht, Foto von Wilhelm Hauschild, 1955

Die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek (GWLB) ist mit mehr als 1,7 Millionen Medien eine der großen Regionalbibliotheken Deutschlands. Gegründet im Jahr 1665 als Hofbibliothek der Welfen verfügt sie über bedeutende historische Bestände, sie bewahrt und sichert einen wichtigen Teil des kulturellen Erbes Niedersachsens.

Die GWLB ist Forschungs- und Studienbibliothek für die Geistes-, Kultur- und Wissenschaftsgeschichte des 16. bis 18. Jahrhunderts. Zwei Auszeichnungen der UNESCO mit dem Titel Weltdokumentenerbe – 2007 für den Briefwechsel von Gottfried Wilhelm Leibniz und 2015 für den Goldenen Brief – machten die Bibliothek weltweit bekannt. Der in der GWLB bewahrte Leibniz-Nachlass wird im Leibniz-Archiv, der größten Editionsstelle der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, erschlossen und erforscht.

In ihren Schwerpunktfächern Geschichte, Philosophie und Theologie unterstützt die GWLB die Literaturversorgung der Leibniz Universität Hannover und gewährleistet den freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen für alle Bürgerinnen und Bürger.

Als Literatur- und Informationszentrum für Niedersachsen nimmt die GWLB das Pflichtexemplarrecht für in Niedersachsen verlegte Literatur wahr. Zudem sammelt und erschließt sie Literatur über das Bundesland möglichst vollständig, erstellt die niedersächsische Bibliographie sowie weitere bibliographische Datenbanken.

Das Zentrum für Aus- und Fortbildung ist zuständig für die Referendarausbildung an wissenschaftlichen Bibliotheken in Niedersachsen, erfüllt die Kammerfunktion für die Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste und bietet mit verschiedenen Partnern ein umfangreiches bibliothekarisches Weiterbildungsprogramm an.

Aufgabe der an der GWLB angesiedelten Akademie für Leseförderung Niedersachsen ist es, Lesekompetenz und Lesemotivation auf allen Bildungsebenen zu verankern, mit Fortbildungsveranstaltungen und Informationen die verschiedenen Akteure in der Leseförderung aus- bzw. weiterzubilden und sie nachhaltig zu vernetzen.

Baugeschichte

Die mehr als 350-jährige Geschichte der heutigen Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek (GWLB) ist eng mit der Geschichte des Welfenhauses verbunden. In ihrem historischen Kern geht die GWLB auf Büchersammlungen der Welfendynastie zurück, die im Jahr 1665 nach Verlegung der herzoglichen Residenz von Celle nach Hannover in die Stadt an der Leine gelangten. Hier war die zunächst im Leineschloss untergebrachte Sammlung in das Kultur- und Repräsentationsprogramm der Welfen integriert und wandelte sich von der privaten Büchersammlung zur Hof- und Regierungsbibliothek. Dies führte 1672 auch zur Bestellung des ersten Bibliothekars, Tobias Fleischer.

Bedeutung gewann die Bibliothek ab 1676 unter der Leitung von Gottfried Wilhelm Leibniz. In seiner Amtszeit zog die wachsende Hofbibliothek 1698 in eines der schönsten Renaissancehäuser Hannovers. Heute ist es unter dem Namen Leibnizhaus bekannt.

Von 1714 bis 1837 wurde das Kurfürstentum in Personalunion mit dem Königreich Großbritannien regiert. Die englische Thronfolge des Hauses Hannover eröffnete der Bibliothek neue Möglichkeiten und brachte eine stetige Vermehrung der Bestände mit sich. Infolgedessen wurde ein größeres Haus benötigt. Im Jahr 1719 konnte die Hofbibliothek in ein neues, gemeinsam mit dem Hofarchiv genutztes Sammlungsgebäude einziehen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die ausgelagerten Buchbestände zurückgeführt. 1947 übernahm das neu gegründete Land Niedersachsen die Bibliothek. Seitdem trägt sie den Namen Niedersächsische Landesbibliothek. Nachdem sich das bisherige Gebäude an der Lavesallee, in dem die Landesbibliothek und das Hauptstaatsarchiv gemeinsam untergebracht waren, als zu klein erwies, wurde zu Beginn der 1970er Jahre für die Bibliothek ein neues Gebäude an der Waterloostraße geplant, das auch die Magazinbestände und eine Bibliotheksschule aufnehmen konnte. Die Pläne für den zwischen 1973 und 1975 errichteten Bau entwarfen die Göttinger Architekten Gerhard Brütt und Heinrich Matthies.