Jubiläen 2025

725 Jahre Ägidientor

Stadtchronik und Stadttafel sind sich einig: Im Jahr 1300 wird das Ägidientor erstmals urkundlich erwähnt.

Eines der vier Modelle im Neuen Rathaus von Hannover zeigt die Stadt im Jahr 1689, dort ist auch der Standort des Aegidientors zu finden.

Das Ägidientor war eines von vier Stadttoren, die dem Verkehr als Durchlass durch die mittelalterliche Stadtmauer dienten und jeweils von einem viereckigen Torturm überbaut waren. Anfangs aus Holz gefertigt, wurden die Tore ab dem 13. Jahrhundert durch steinerne Tore ersetzt.

Das Ägidientor war das südöstliche Stadttor der Stadtbefestigung und stand inmitten der Breiten Straße. An diesen frühen Standort des mittelalterlichen inneren Torturms erinnert heute eine Gedenktafel am Haus Breite Straße 7/10. Seinen Namen erhielt das Tor von der benachbarten Ägidienkirche.

Im Zuge des Stadtmauerausbaus wurde die Anlage um ein äußeres Torhaus erweitert, das sich etwa in der Mitte des heutigen Aegidientorplatzes befand. Der Zugang zur Stadt führte fortan über eine Zugbrücke über einen Graben, durch das äußere Torhaus, über eine zweite Brücke und durch das innere Tor. 

Der Turm war 1748 beim Bau der Aegidienneustadt auf Veranlassung von Bürgermeister Christian Ulrich Grupen abgetragen worden. Im Zuge der Schleifung der Stadtbefestigung ab 1780 wurde die restliche Toranlage abgetragen. Die Stelle des Aegidientors nahm ab 1844 der Aegidientorplatz ein. Ein Wachhaus (etwa an der heutigen Einmündung der Marienstraße) und eine mehr dekorative, repräsentative Toranlage übten jetzt die letzten noch verbleibenden Funktionen des Stadttors aus. Diese letzte Anlage wurde 1859 abgebrochen.

Stadtmodell Hannover 1689

Historische Bilder in der U-Bahnstation Ägidientorplatz

Die Gestaltung der Station spiegelt die Geschichte des Ortes wider. Auf den Bahnsteigebenen zieren Rundbogentore die Wände, die an das frühere Aegidientor erinnern. Hinter diesen Bögen finden sich in harmonischer Abwechslung grüne, blaue und graue Farbakzente. In der Verteilerebene selbst hängt ein historisches Bild des Aegidientores aus dem Jahr 1620 und bietet den Fahrgästen einen kleinen Einblick in die Vergangenheit des Platzes.