Das "Metropol-Theater" eröffnete 1907 im "Saalbau" in der Obernstraße 7 am Engelbosteler Damm. Die 1890 erbaute und bereits 1905 wieder geschlossene Veranstaltungshalle in der Hannovers Nordstadt zählte mit ihren rund 1.100 Sitzplätzen damals zu den größten Konzerthallen der Stadt. Für das neue Kino-Etablissement brauchte man jedoch noch ein paar Sitzreihen mehr.
Der Konzertsaal wird zum Theater mit Lichtspielen
"Ab 1912/13 wurde das "Metropol-Theater" zu einem Lichtspielhaus (Kino) mit 1160 Plätzen umgebaut und in 'Vereinigte Theater-Lichtspiele' umbenannt“, schreibt Andreas-Andrew Bornemann in einem Text über Hannoversche Theater auf der Interseite www.postkarten-archiv.de. "Vermutlich schon vor 1918 betrieb die Hagen & Sander KG das Kino. Inhaber und Geschäftsführer des Unternehmens war Hermann Hagen. Die Hagen & Sander KG betrieb auch schon das 1912 gegründete Lichtspielhaus - 'Vereinigte Theater-Lichtspiele' - in der Hildesheimer Straße 11 in der Hannover-Südstadt. [...] Durch die Übernahme der Hagen & Sander KG durch die Universum Film AG (UFA) aus Berlin entstand 1922 die 'Vereinigte Theater-Lichtspiele Hagen & Sander GmbH', eine Tochtergesellschaft der Universum Film AG (UFA) mit Sitz in Hannover. Laut Adressbuch von 1927 bis 1936 betrieb die Vereinigte Theater-Lichtspiele Hagen & Sander GmbH nun das Kino unter dem Namen 'UFA-Theater'. Das Gebäude wurde 1936 komplett renoviert und das Kino nannte sich weiterhin 'UFA-Theater'.“
Neuanfang auf dem Engelbosteler Damm
Wie so viele Gebäude in der Stadt wurde auch der ehemalige Saalbau samt "Vereinigte Theater-Lichtspiele" in der Obernstraße während der Luftangriffe im Oktober 1943 komplett zerstört. Georg H. Will, der in den zwanziger Jahren Direktor des Berliner Theaters "Tribüne" war und während der NS-Zeit mit seiner Frau Elisabeth ein Soldatenkino in der Nähe des Konzentrationslagers Bergen-Belsen betrieb, ließ das traditionsreiche Kino nach dem Zweiten Weltkrieg als "Metropol-Lichtspieltheater G.m.b.H." gleich um die Ecke am Engelbosteler Damm 5 wieder aufbauen – mit rund 550 Plätzen, einer acht Meter breiten Leinwand und Stereo-Tonanlage mit Klangfilmverstärker. 1961 muss das "Metropol-Theater" endgültig schließen. Heute nutzt ein Großhandel für Elektro-, Heizungs- und Sanitärbedarf die Räumlichkeiten.