Pfingsten gehört – ebenso wie Christi Himmelfahrt – zum österlichen Festkreis – und findet immer 50 Tage nach Ostern statt. Der Pfingstmontag ist ein gesetzlicher Feiertag in Deutschland. Laut Verfassung gilt er – ebenso wie alle Sonntage – als „Tag der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung“. Daher sind Schulen und Geschäfte geschlossen; auch Beschäftigte haben frei.
Ob mit einer Wanderung im Deister, einer Bootsfahrt auf dem Steinhuder Meer oder bei einer der vielen Open-Air-Veranstaltungen in der Stadt: An Pfingsten feiern die Menschen in Hannover am liebsten unter freiem Himmel.
Gartenfestival
Ein Highlight an diesem Wochenende ist jedes Jahr wieder das Gartenfestival Herrenhausen im Georgengarten, eine der größten und reizvollsten Gartenmessen in Niedersachsen.
Drachenboot-Festival
Am Maschsee ist über Pfingsten ebenfalls allerhand los: Hier stechen seit 1995 Profi-Paddler und Hobbysportler mit ihren kunterbunten Drachenbooten in See und treten in verschiedenen Renn-Disziplinen gegeneinander an.
Bierfest
Seit 2013 treffen sich Fans des frisch Gezapften am Pfingstwochenende in der hannoverschen Altstadt, um die vielen leckeren regionalen Brauspezialitäten zu verkosten.
Christopher Street Day
Hannover besitzt eine der am längsten organisierten schwul-lesbischen Szenen in Deutschland, die bereits Anfang der 1990er-Jahre mit Großveranstaltungen traditionell zu Pfingsten auf dem Opernplatz um gesellschaftliche Anerkennung warb und sich mit einem im Wortsinne bunten Programm präsentierte. Von 1994 bis 2002 zählte der „Tummelplatz der Lüste“ jährlich Zehntausende von Besuchern und war die meist besuchte CSD-Veranstaltung Norddeutschlands. In den Folgejahren wechselte der Name von „Flammende Herzen“ über „Hannover Pride“ bis 2016 zum politischen Ursprungsnamen „Christopher Street Day Hannover“; der Veranstaltungsort verlagerte sich vom Opernplatz zum Steintor und wieder zurück. Stets geblieben ist jedoch das Veranstaltungsdatum des Events: Pfingsten.
Pfingstbräuche in der Region Hannover
Viele Pfingstbräuche ähneln den Maibräuchen. So ist in Niedersachsen das Pfingstbaumsetzen eine beliebte Tradition. Gruppen oder Vereine schmücken die schlanken Baumstämme mit bunten Bändern und bringen sie dann an zentraler Stelle oder – in kleineren Varianten – neben den Haustüren an. In der Region Hannover ist dieser Brauch vor allem in der Wedemark und in Burgwedel verbreitet.
An Pfingsten gedenken Christen der von Jesus angekündigten Entsendung des Heiligen Geistes. Dieser soll am 50. Tag des Osterfestkreises auf die Apostel und Jünger herabgekommen sein, während sie in Jerusalem am jüdischen Schawuot-Fest teilnahmen. Deshalb gilt dieses Datum auch als Gründungsdatum der christlichen Kirche. Zugleich endet an Pfingsten die Osterzeit.
In der Bibel heißt es, die Apostel und Jünger hätten, nachdem der Heilige Geist über sie gekommen war, auf einmal alle erdenklichen Sprachen sprechen und verstehen können. Diese Fähigkeit, hinter der sich der uralte Menschheitswunsch nach einer Universalsprache verbirgt, nennt man das „Pfingstwunder“.