Für die Weihnachtsumfrage haben Studierende der FOM Hochschule rund 600 Menschen in Hannover interviewt. Danach wollen die Befragten im Durchschnitt 540 Euro ausgeben – das liegt leicht über dem Niveau des Vorjahres (526 Euro). Die angespannte wirtschaftspolitische Lage scheint dabei keine entscheidende Rolle zu spielen. Für sechs von zehn Befragten wirken sich die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise nicht auf den Kauf von Weihnachtsgeschenken aus. Eine unsichere Jobperspektive und gestiegene Benzinpreise haben einen noch geringeren Einfluss auf das Kaufverhalten der Hannoveraner Bürgerinnen und Bürger. Nur rund 9 Prozent geben an, aufgrund der Sorge um die berufliche Zukunft weniger Geld für Weihnachtsgeschenke auszugeben. Die hohen Preise an der Zapfsäule sind nur für 20 Prozent ein Grund, sich beim Weihnachtsshopping einzuschränken.
Krisen wirken sich der Studie zufolge kaum aus
„Wir hätten erwartet, dass sich die aktuellen Krisen und Herausforderungen stärker auf die Kauflaune der Hannoveranerinnen und Hannoveraner auswirken“, sagt der wissenschaftliche Leiter der FOM Weihnachtsstudie, Prof. Dr. Oliver Gansser. „Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass mit dem Weihnachtsfest der Wunsch nach Tradition und einem ritualisierten Familienerlebnis einhergeht.“
Das schenken die Menschen in Hannover
Zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken zählen 2022 Kleidung, Schuhe und Accessoires (47 Prozent), Kosmetika und Parfums sowie gleichauf Geschenke aus dem Bereich Spielwaren und Gaming (jeweils 46 Prozent). Für diese Produkte wird jedoch nicht das meiste Geld ausgegeben. Ganz vorne rangieren Reisen und Freizeitaktivitäten (163 Euro), Smartphones (161 Euro), Schmuck und Uhren (144 Euro), sowie Geldgeschenke (139 Euro).
Männer planen ihre Einkäufe später ein als Frauen
Ein Trend aus den Vorjahren setzt sich in 2022 fort: Männer planen ihre Weihnachtseinkäufe tendenziell später ein als Frauen. Die beliebteste Einkaufszeit liegt für beide Geschlechter in den ersten beiden Dezemberwochen (30 Prozent). Während Frauen jedoch vermehrt zwischen Oktober und November den Großteil ihrer Geschenke besorgen (19,5 Prozent), sind Männer auch in der letzten Woche vor Weihnachten (13 Prozent) noch auf Shoppingtour.
Online-Shopping beliebter als stationärer Handel
Bei den Einkaufsmöglichkeiten zeigt sich, dass der stationäre Handel bei der Besorgung von Weihnachtsgeschenken im Vergleich zum Vorjahr nicht mehr an erster Stelle steht. So geben 65 Prozent an, das Shoppen im stationären Handel als wichtig zu empfinden, 71 Prozent wollen Weihnachtsgeschenke online erwerben. Eine untergeordnete Rolle kommt den Weihnachtsmärkten zu (17 Prozent).
Zur Studie
Unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Oliver Gansser vom ifes Institut für Empirie & Statistik der FOM Hochschule befragten im Herbst 2022 Studierende der FOM rund 600 Menschen in Hannover sowie bundesweit mehr als 35.300 Menschen in persönlichen Interviews (telefonisch und Face-to-Face), quotiert nach Geschlecht und Alter.