Karl Schinke (1902-1943) war Lehrer an der weltlichen Schule, zeitweilig Mitglied der SA, und mutmaßlicher Widerständler im NS- bis er 1943 während der Grundausbildung in der Wehrmacht verstarb. Ein Satz- viele Fragen! Nach einer Zwangspause durch den Tod Egon Kuhns im Januar, nimmt die Geschichtswerkstatt den Betrieb Ende 2019 wieder auf. Karl Schinkes faszinierende und widersprüchliche Biographie wird in einem historischen Projekt aufgearbeitet, das bis April 2020 eine Broschüre, einen Kurzfilm und ein Schülervideoprojekt hervorbringen soll. Das Thema steht; Art und Inhalt ihres Videos gestalten die Schüler dabei jedoch selbst. Zusätzlich zum Archivmaterial wird es Zeitzeug*innen-Interviews geben, doch auch familiäre Dokumente, die der Geschichtswerkstatt von Schinkes Nachfahren zur Verfügung gestellt wurden, werden ausgewertet. Gemeinsam machen Susanne Böhmer und Max Beeger die Geschichtswerkstatt fit für die Zukunft. Bürgerbeteiligung und neue Medien werden feste Bestandteile der Archivarbeit sein. Geschichtsarbeit im Freizeitheim Linden Die Geschichtswerkstatt im Freizeitheim ist das Stadtteil-Archiv zur Stadtgeschichte Linden, das Geschichts-Kabinett ist ein Archiv zur Arbeiter*innen-Kulturbewegung mit einer nachgebauten Arbeiter*innen-Wohnküche von 1930. Im Rahmen der Stadtteilkulturarbeit entstanden die Projekte:
• Unsere Geschichte, unsere Lieder – Arbeitersängerbewegung
• Von Kindesbeinen an – Zeitzeugen der Lindener Arbeiterbewegung berichten.
• Wir aus der Kochstraße – Die Geschichte einer Straße im Arbeiterstadtteil Linden.
• Die erste weltliche Schule in Linden
• 1922 Die Arbeitersportbewegung ATVL in Linden (Ausstellung)
• Der antifaschistische Widerstand – Werner Blumenberg und die Sozialistische Front
• Und dann gingen wir auf den Berg – Die Geschichte des Naturheilvereins Prießnitz von 1890.
Die Arbeitsergebnisse waren: Dokumentationen, Filme, Ausstellungen, ARCHIV-Gespräche. Der Bestand der Geschichtswerkstatt umfasst Fahnen, Symbole, Urkunden, Zeitungen und Fotos in Vitrinen. Darüber hinaus befindet sich umfangreiches Material zur Geschichte Lindens und der SPD Hannover-Linden im Archiv der Geschichtswerkstatt.
Die Geschichtswerkstatt ist auf Anfrage im Freizeitheim geöffnet.
Ansprechpartner*in: Susanne Böhmer, Jonny Peter
Weiterhin befinden sich in der Geschichtswerkstatt Fotografien und Dokumente des sozialdokumentarischen Fotografen und Lindener Butjers Walter Ballhause. Auf Initiative von Egon Kuhn wurde im Stadtteil eine Straße nach ihm benannt. Die Stadt Hannover ehrt ihn durch die Aufnahme von ausgewählten Fotos und Teilen seiner Biografie in den neu entstehendem ZeitZentrum Zivilcourage.