In der Festung Wilhelmstein auf der gleichnamigen Insel im Steinhuder Meer ist heute ein Museum untergebracht.
Beim Wilhelmstein handelt es sich um eine künstliche, aus Steinblöcken errichtete Insel im Steinhuder Meer. Hier ließ Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe (1724 - 1777) eine Festung anlegen, die als "uneinnehmbarer Fluchtpunkt" dienen sollte. Tatsächlich wurde der Wilhelmstein nur einmal belagert, und zwar erfolglos.
Die Festung beherbergte zeitweise eine Militärschule, in der neben anderen Gerhard von Scharnhorst lernte. Und im 19. Jahrhundert diente der Wilhelmstein als schaumburg-lippisches Staatsgefängnis.
Heute ist in der Zitadelle der Festung ein Museum untergebracht, in dem persönliche Gegenstände und Bilder von Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe und Gerhard von Scharnhorst zu sehen sind. Zudem können Besucher unter anderem Material aus der Militärschule, Waffen sowie Kanonen und Mörser anschauen.
Steinhuder Hecht
Die berühmteste Erfindung von Graf Wilhelm von Schaumburg-Lippe war der Steinhuder Hecht, das erste in Deutschland konstruierte U-Boot. Entworfen hat es J.C. Praetorius, der als Ingenieur, Geograph und Offizier in den Diensten des Grafen stand. Als Wilhelm im Jahre 1762 den Oberbefehl in Portugal erhielt, schlug ihm Praetorius ein Tauchboot vor, welches eine schnelle und sichere Verbindung nach Schaumburg-Lippe gewährleisten würde. Bei Überwasserfahrt sollte es von Segeln angetrieben werden. Unter Wasser sollte der „Steinhuder Hecht“ durch Schläge des von der Besatzung gezogenen Fischschwanzes angetrieben werden.
Ein kleinerer Prototyp aus Eichenholz in Form eines Fisches soll 1772 im Steinhuder Meer getaucht sein. Angeblich hatte das Boot Raum für acht Mann und konnte etwa zwölf Minuten tauchen. Es ist jedoch nicht bekannt, wie der Tauchversuch ausging, wie er beurteilt und ob er womöglich wiederholt wurde. Die Skizzen und eine Modellnachbildung des „Steinhuder Hechtes“ sind auf der Inselfestung Wilhelmstein zu besichtigen.