„Wir freuen uns wirklich sehr, dass wir nach den schweren Corona-Jahren wieder so viele Menschen für Tiere begeistern konnten“, erklärte Zoo-Prokuristin Jeannine Fröhlich-Waschkau bei der Vorstellung des Jahresabschluss 2022 im Ausschuss für Regionalplanung, Naherholung, Metropolregion und Europaangelegenheiten (RNME) der Region Hannover. „Das positive Ergebnis stärkt die Liquidität des Zoos und bildet ein solides Fundament für die Zukunft“, so Fröhlich-Waschkau – es versetzt den Zoo in die Lage, seinen Beitrag bei künftigen Investitionen in das Tierwohl zu leisten.
Positives Ergebnis mit gestärkter Liquidität bildet solide Basis für die Zukunft
- Erlebnis-Zoo Hannover verzeichnet einen sehr positiven Geschäftsverlauf
- Gesamt-Ergebnis schafft mit Überschuss von 929 T€ eine solide Basis für das neue Geschäftsjahr
- Knapp 98.000 Jahreskarten konnten abgesetzt werden
- Kostendeckungsgrad von 93,4 % erreicht
- Liquidität wurde weiter gestärkt und bildet solides Fundament für 2023
- Dynamisches Preismodell mit gesonderten sehr attraktiven Schulangeboten findet hohe Akzeptanz
Mit dem Erlös durch den Verkauf der Tages- und Jahreskarten konnte der Zoo einen Großteil der Aufwendungen für das Tierwohl, die an neuesten Erkenntnissen orientierte Tierhaltung und das attraktive Angebot für die Besuchenden decken. „Insgesamt kommt der Zoo auf einen sehr hohen Kostendeckungsgrad von 93,4% durch die selbst erwirtschaften Erlöse,“ erklärte Jeannine Fröhlich-Waschkau, betonte aber zugleich: „Dies ist ein sehr starker Wert. Dennoch benötigt der Zoo immer auch zu einem geringen Anteil öffentliche Gelder und Spenden, um seine umfangreichen gemeinnützigen Aufgaben und weiterhin notwenige Investitionen – wie zum Beispiel das Giraffenhaus – zu finanzieren.“
Im Geschäftsjahr 2022 habe der Zoo im permanenten Herausforderungsmodus gearbeitet. Die globalen Auswirkungen des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine haben auch den Erlebnis-Zoo massiv belastet. Warenknappheit, hohe Energiepreise und eine übergreifend hohe Teuerungsrate im Zusammenspiel mit deutlichen Lohnsteigerungen haben das Geschäftsjahr 2022 auf der Aufwandseite geprägt. „Wir sind rückblickend sehr stolz auf die Kreativität und Entschlossenheit des Zoo-Teams, mit der wir den Problemen begegnet sind.“ Auch die Unterstützung durch Sponsoring und Spenden in der schweren Zeit habe dem Zoo sehr geholfen und gezeigt, wie beliebt der Zoo sei und welche große gesellschaftliche Bedeutung er in der Region einnehme.
Zoo-Aufsichtsratsvorsitzender Jens Palandt: „Ich freue mich, dass dem Zoo nach den schweren Corona-Jahren ein so erfolgreiches Jahr 2022 gelungen ist. Der Erlebnis-Zoo ist eines der Aushängeschilder und zieht Menschen auch außerhalb der Region Hannover an. Das ist wichtig, weil es dort möglich ist, fast beiläufig Wissen über die Tierwelt, Natur- und Artenschutz, den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Artenvielfalt zu lernen. Das Grundverständnis über den Artenschutz entsteht besser, wenn man Tier und Natur mit eigenen Augen ansehen und so besser begreifen kann. Hier geht der Zoo voran und leistet einen wichtigen Beitrag.“
Tages- und Jahreskarten
Der Absatz der Tageskarten hat sich stark entwickelt und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent auf knapp 593.000. Einen wesentlichen Erfolgsfaktor beim Verkauf der Tageskarten sieht der Zoo in dem dynamischen Preismodell, das 2022 vollumfänglich eingesetzt wurde. „Das dynamische Preismodell berücksichtigt die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse, die attraktiven Frühbucherpreise und Online-Angebote werden sehr gut angenommen“, erklärte die Zoo-Prokuristin.
Der Verkauf von Jahreskarten konnte deutlich auf fast 98.000 (rund 82.000 im 1. Coronajahr) gesteigert werden.
Wie wichtig der Zoo als außerschulischer Lernort ist, zeigt der Absatz der besonders günstigen Schüler-Tickets: Mehr als 76.000 Schülerinnen und Schüler haben den Zoo mit seinen Angeboten für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) besucht. „Mit den Schülertickets von 3,50 € pro Person möchte der Zoo die Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Schulen unterstützen und die junge Generation für Tiere und den Artenschutz begeistern“, so Fröhlich-Waschkau.
Gastronomie und Neuerungen
Auch in den Bereichen Gastronomie, Veranstaltung sowie Merchandising wurden wieder deutliche Steigerungen verbucht, so dass insgesamt ein Gesamt-Umsatz von 27,241 Millionen Euro (Vorjahr: 19,379 Mio.) erwirtschaftet werden konnte. Zum Vorjahr stellt dies einen Zuwachs von 40,6 Prozent dar – zum „Vor-Corona-Jahr 2019” ist es eine Steigerung um 4,7 Prozent. „Der Erlebnis-Zoo steht wirtschaftlich solide da. Dazu gehört auch die Unterstützung aus öffentlichen Geldern. So kann er seinen Weg weitergehen, ein sich stetig entwickelnder hochattraktiver Ort für Naherholung, Forschung, Bildung und Artenschutz in der Region Hannover zu sein.“
Projekte
Im Geschäftsjahr 2022 wurden wegweisende Projekte vorangetrieben. Im Rahmen der Modernisierung des 1997 erbauten Dschungelpalastes wurde die zweite Außenanlage der Elefanten mit Badefläche, einem großen Schattenplatz, Schlammsuhle, neuen Futterverstecken und Scheuerstellen für die Hautpflege fertiggestellt. Die Planung und Ausschreibungen für die Elefantenlaufhalle mit Primatenanlagen wurden ebenfalls fortgesetzt. Das „Zoologicum“ konnte zu den Herbstferien 2022 in Teilen eröffnet werden. Dieses Projekt steht ganz im Zeichen der Bildung und wird die Wissensvermittlung durch unterhaltende Tierpräsentationen weiter fördern. Dazu wurde in Zusammenarbeit mit dem niedersächsischen Kultusministerium der Zoo-Artenschutzpreis (ZAP!) für Schülerinnen und Schüler gestartet – die Preisverleihung des Artenschutzpreises findet am 23. Juni 2023 im Zoologicum statt.