Dreh- und Angelpunkt dieses Ausflugs ins Grüne ist das Berggasthaus Niedersachsen. Dazu später mehr. Zunächst geht es um die Gartenanlage: Julius Trip war Ende des 19. Jahrhunderts in Hannover eine bekannte Größe. Er tat sich als erster Gartenbaudirektor der Stadt mit Projekten wie dem Maschpark hinter dem Neuen Rathaus oder der Pferderennbahn Bult hervor. Was er aber hier am Gehrdener Berg schuf, war einmalig. Auf 14 Hektar verlieh er dem Westhang im „gemischten Stil“ einen Park aus Landschafts- und Barockgarten, aus kurvig und geradlinig. Trip schuf Nischen in kleinen Gehölzgruppen und geschwungene Wege, er plante Lichtungen und Rasenflächen. Farbige Tupfer setzten Kirsche und Goldregen. Sträucher wie Mahonie, Erbsenstrauch und Schneebeere sowie Liguster ließ Trip pflanzen. Im barocken Teil wurden Achsen auf das neue Gasthaus ausgerichtet. Regelmäßige Pflanzungen mit geraden Wegen gehörten dazu. Zur Eröffnung im Mai des Jahres 1892 konnte jeder aber das besondere Gefühl in sich hervorrufen - genau wie heute noch: Der Gang über die breite Freitreppe und die symmetrischen Terrassen im italienischen Stil mit dem einmaligen Blick ins Calenberger Land und zum Deister.
Die Treppe lag an der ehemaligen Straßenbahnhaltestelle und führte zu einer Ausflugsgaststätte, die 1899 eröffnet und von der Üstra (Überlandswerke und Straßenbahn AG) betrieben wurde. Das Berggasthaus Niedersachsen war ein stattliches Massiv- und Fachwerkgebäude, etwas verschachtelt, aber vor allem mit einem integrierten Wasserturm. Heute befindet sich hier ein Restaurant.