Yukon Bay

Doppelter Bison-Nachwuchs im Zoo Hannover

Goldenes Fell und feuchte Nasen: Gleich zwei männliche Bison-Kälber wurden im Zoo Hannover geboren. Die zarten Jungtiere mit ihren schwarzen Knopfaugen erkundeten erstmals die Außenanlage in Yukon Bay.

Süßer und wichtiger Nachwuchs: Waldbisons stehen als "potentiell gefährdet" auf der Roten Liste.

Mit großen Sprüngen und beachtlichem Tempo stürmten sie in die kanadische Prärie: der Bison-Nachwuchs erkundete zum ersten Mal die Außenanlage in Yukon Bay. Die beiden männlichen Kälber kamen am 18. April (Mutter Catori) und 21. April (Mutter Yuka) im Erlebnis-Zoo Hannover auf die Welt. Um sich in aller Ruhe aneinander zu gewöhnen, verbrachten die Jungtiere mit ihren Müttern die ersten Tage hinter den Kulissen.

Anstrengende Erkundungstouren

Bei strahlendem Sonnenschein und in Begleitung von Yuka, Catori und Vater Tatanka betraten die beiden Jungtiere mit großen Schritten ihr Reich in der kanadischen Themenwelt. Neugierig untersuchten die Halbbrüder jeden Winkel in der Anlage, galoppierten und sprangen ausgelassen umher und steckten die feuchten Nasen tief in den Sand. Noch sind die Kleinen schnell müde vom wilden Toben und erholen sich von ihren Abenteuern mit einem kurzen Nickerchen im weichen Sand – immer in der Nähe ihrer Mütter.

Mutter Yuka mit ihrem Jungen.

Bis zu 1.000 Kilo schwer

Dass aus den Kälbern später einmal imposante Büffel mit dunkel-braunem Fell und einem bis zu 50 cm langen Bart werden, ist beim Anblick der zarten Jungtiere mit ihren schwarzen Knopfaugen, der kleinen feuchten Nase und dem goldenen Fell noch schwer vorstellbar. Ausgewachsen bringen Bison-Bullen bis zu 1.000 Kilogramm auf die Waage und können eine Schulterhöhe von zwei Metern erreichen.

Potentiell gefährdet

Waldbisons stehen als "potentiell gefährdet" auf der Roten Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten der Weltnaturschutzunion (IUCN). Einst besiedelten große Bisonherden fast den gesamten Nordamerikanischen Kontinent. Doch durch die Bejagung des Menschen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts schrumpfte ihr Bestand drastisch. So sind heute nur noch vereinzelte kleine Populationen in den USA und Kanada anzutreffen, die sich nur dank der ergriffenen Schutzmaßnahmen langsam wieder erholen können.

Steckbrief

Waldbisons haben ein dickes, braunes Fell, ihr üppiger Bart kann bis zu 50 cm lang werden. Im Herbst wächst das noch dichtere Winterfell, mit dem sie problemlos die kalten Winter mit Temperaturen bis zu -30 Grad aushalten können. Diesen dicken Wintermantel werfen die Waldbisons im Frühjahr ab.  Die mächtigen Bisons fühlen sich in Waldgebieten besonders wohl. Gemächlichen Schrittes durchwandern sie den Wald auf der Suche nach Gräsern, Kräutern, Trieben und Flechten. Im Gegensatz zu den Präriebisons sind Waldbisons eher sesshaft und legen nur kurze Strecken bis zu 5 km am Tag zurück. Kommt ein Waldbison in Fahrt, kann er dennoch bis zu 50 km/h schnell werden.