Freude im Zoo

Doppelter Nachwuchs bei den Waldbisons

Zuwachs in der Yukon Bay: Catori und Yuka brachten im April jeweils ein gesundes Bisonkälbchen zur Welt, die jetzt ihre neue Umgebung im Erlebnis-Zoo Hannover erkunden. Bis geeignete Namen gefunden sind, heißen die beiden wie ihr Geburtstag – Freitag und Donnerstag.

Donnerstag und Freitag in der Sonne.

Der Nachwuchs der Waldbisons stellt derzeit alles im Erlebnis-Zoo Hannover auf den Kopf. Das fängt schon bei der Reihenfolge der Wochentage an – nicht Samstag folgt auf Freitag, sondern Donnerstag. Schuld ist der Nachwuchs der Waldbisons, der erst Freitag (17. April) und am darauffolgenden Donnerstag (23. April) geboren wurde. Bis zum Charakter passende Namen gefunden werden, bleiben die Geburtstage gewissermaßen Arbeitstitel. Vielleicht wird aus Donnerstag einmal die wilde Hilde. Aus Freitag vielleicht Freya.  Oder Donna und Frieda. Donatella und Frauke. Domenica und Franziska ...

Die Ruhe vor dem Sturm

Noch sind die zwei Mädchen schüchtern und machen ihrem unschuldigen Aussehen alle Ehre: Kurzes goldbraunes Fell, tiefschwarze Augen, eine große feuchte Nase und das liebe Lächeln auf den Lippen lassen nicht vermuten, dass Freitag und Donnerstag bald schon wild und ungestüm umher toben und dabei ordentlich ihre Familie aufmischen werden. Dennoch genießen sie es, im Schutz ihrer Mütter Catori und Yuka langsam aber stetig das Außengehege zu erkunden und regelmäßige Trinkpausen einzulegen. Die Trinkpausen werden sie auch noch etwa acht Monate lang machen, um groß und stark zu werden. Bison-Jungtiere wiegen bei ihrer Geburt im Frühsommer nämlich nur etwa 25-30 Kilogramm, ausgewachsen bringen die Weibchen schließlich bis zu 550 Kilogramm auf die Waage. Anstelle des goldbraunen Baby-Fells werden die beiden Mädchen dann, wie ihre imposanten Verwandten, ein dickes, dunkelbraunes Fell tragen.

Mutter Yuka mit Klein-Donnerstag.

Hintergrund: Waldbison (Bison bison athabascae)

Neben ihrem dicken, braunen Fell haben Waldbisons einen üppigen Bart, der bis zu 30 Zentimeter lang werden kann. Im Herbst wächst das noch dichtere Winterfell, mit dem sie auch extrem kalte Temperaturen von bis zu minus 30 Grad Celsius aushalten können. Im Frühjahr werfen die Waldbisons ihren dicken Wintermantel wieder ab.
Die mächtigen Nordamerikaner leben meist in Herden zusammen, die aus mehreren weiblichen Tieren bestehen. Waldbison-Bullen sind Einzelgänger und suchen nur zur Paarungszeit die Gesellschaft der Weibchen. In Waldgebieten fühlen sie sich besonders wohl und begeben sich dort gemächlichen Schrittes auf die Suche nach Gräsern, Kräutern, Trieben und Flechten. Im Gegensatz zu den Präriebisons sind Waldbisons eher sesshaft und legen nur kurze Strecken bis zu 5 Kilometer am Tag zurück. Bei drohender Gefahr kann ein Bison sogar bis zu 50 Stundenkilometer schnell werden.

Die kleine Freitag ist schon ausgesprochen neuigierig.

Steckbrief

Heimat: Nordwestliche Wälder Kanadas
Größe: 380 cm Körperlänge / Schulterhöhe ca. 150 -180 cm
Gewicht: Bullen bis 1.000 kg, Kühe deutlich leichter
Geburtsgewicht: etwa 25 bis 30 kg
Tragzeit: 285 - 300 Tage
Höchstalter: 12 - 15 Jahre; im Zoo auch 25 - 30 Jahre
Nahrung: Gräser, Kräuter, Triebe, Flechten

Tipp für Zoo-Besucher

Am ersten Mai-Wochenende, dem 2. und 3. Mai, ist der Yukon-Bus zu Gast im Erlebnis-Zoo. In dem ungewöhnlichen Bus wird die beeindruckende Landschaft Yukons vorgestellt. Drumherum gibt es Aktionen und Gewinnspiele.

(Veröffentlicht: 29. April 2015)