31 Tage lang haben die Flamingos bei Wind und Wetter auf ihren vulkanartigen Lehmnestern am Sambesi gebrütet, ehe am 18. Juli das erste Küken aus dem Ei schlüpfte. Wenige Tage später folgten Nummer Zwei und Drei. Und der Flamingo-Kindergarten könnte in Kürze noch mehr Zuwachs erhalten. Im Bambus nahe des Sambesi-Ufers brüten 20 weitere Paare. Die Nester aus Schlamm und Lehm stehen dicht an dicht, denn Flamingos brüten in Kolonien.
Die Kleinen mit den dicken Beinen werden ungefähr 70 Tage lang von ihren Eltern aufgezogen. Der Schnabel der Küken ist erst nach 48 Tagen so voll entwickelt und gekrümmt, wie bei den Eltern. Bis dahin wird der Nachwuchs mit einer vorverdauten roten, milchähnlichen Flüssigkeit ("Kropfmilch") gefüttert, die sie ihnen in den Schnabel tröpfeln. Nach circa zehn Wochen beginnen die Jungvögel, selbstständig zu fressen.
Das Federkleid der Küken ist zunächst hell bis grau. Für das leuchtende Rosa sorgen Farbstoffe in den Kleinstkrebstieren und Algen, die die Vögel in freier Wildbahn mit ihrem Schnabel aus dem Wasser filtern. Dazu ziehen sie ihre Zunge zurück und lassen das Wasser in den Schnabel strömen. Sobald die Zunge wieder nach vorne gleitet, wird das Wasser herausgepresst, so dass nur die winzigen Lebewesen im Schnabel verbleiben. Der Farbstoff in den Tieren lagert sich langsam im Gefieber ab. Bis die Jungvögel so prachtvoll schimmern wie ihre Eltern, vergehen drei bis vier Jahre. Erst dann haben sie so viel Nahrung mit Karotinoiden gefuttert, dass die Farbe sichtbar wird. In Zoos ist dieser Farbstoff dem Spezialfutter beigemischt.
Herkunft: Afrika, Südamerika, Asien, Europa
Nahrung: Krebse, Algen, kleine Lebewesen
Größe: 145 Zentimeter
Gewicht: Bis zu vier Kilogramm
Brutzeit: Bis zu 31 Tage
Erreichbares Alter: Bis zu 50 Jahre
> Die Flamingos im Zoo Hannover gehören zu den Gattungen der Chile-, Kuba- oder Rosa-Flamingos.
> Flamingos haben 19 Halswirbel, Menschen nur sieben. Den Vögeln dient er zur Pflege des Gefieders und zur optimalen Nahrungssuche im Wasser.
> Flamingos schlafen auf einem Bein. Möglich wird das durch ein besonderes Gelenk: Sobald das Bein gestreckt wird, schnappt das Gelenk ein – ähnlich wie ein Taschenmesser. Das verschafft den Vögeln genug Stehvermögen und macht das Einknicken quasi unmöglich.
> Je mehr Krebse Flamingos fressen, desto rosafarbener wird ihr Gefieder.