Auf einem Abstecher gelangt man zur Schleuse Bolzum am Stichkanal Hildesheim. Über Stichkanäle wurden abseits des Mittellandkanals gelegene Orte an den wichtigen Handelsweg angeschlossen. Der Stichkanal Hildesheim verbindet den 1928 in Betrieb genommenen Hildesheimer Hafen mit dem Mittellandkanal und ermöglicht den Abtransport der Güter der Hildesheimer Börde auf den Wasserweg. Der Zugang zum Hildesheimer Stichkanal erfolgt über die alte Schleuse in Bolzum. Die aus Backstein gebaute Schleuse wurde in den Jahren 1926 bis 1927 als Sparschleuse mit zwei offenen Sparbecken erbaut. Sie hat eine nutzbare Kammerlänge von 82,00 m, eine Kammerbreite von 12,00 m und eine Drempeltiefe von 3,00 m. Der schlechte bauliche Zustand erforderte umfangreiche Instandsetzungsmaßnahmen, insbesondere bei den stahlwasserbaulichen und maschinenbaulichen Elementen. Zusätzlich notwendige Baumaßnahmen waren die Anpassung der Vorhäfen, der Neubau eines Pumpwerkes zur Rückführung des Schleusungswassers und der Neubau der Brücke 381, mit der die L 410 von Sehnde nach Bolzum über die Einfahrt der neuen Schleuse und das Unterhaupt der alten Schleuse geführt wird.
Das bestehende Schleusenbauwerk ist mit seinen zugehörigen Anlagen und dem bestehenden Pumpenhaus ein technisches Denkmal. Die Schleuse wurde nach Inbetriebnahme des neuen Bauwerkes außer Betrieb genommen, teilverfüllt und begrünt, so dass sie als Denkmal begehbar ist.