Bevor der Grüne Ring zwischen Velber und Ahlem vom Calenberger Land in die Mittlere Leineaue nach Marienwerder wechselt, führt er an zwei Mahn- und Gedenkstätten vorbei: dem Englischen Friedhof und der Mahn- und Gedenkstätte der Region Hannover in Ahlem. In der Mittleren Leineaue trennt die Leine die Hannoversche Moorgeest im Norden von der Calenberger Lössbörde im Süden. Sie verläuft hier, stärker als im Süden Hannovers, in Mäandern. Weiden, Wiesen, Brachflächen, Röhrichte und Gebüsche prägen das Landschaftsbild. Im Norden lösen Ackerflächen die Wiesen ab. Beidseitig rücken Siedlungsbänder eng an den Talbereich heran. Regelmäßig verwandelt Hochwasser das Gebiet in eine Seenlandschaft. Das Kloster Marienwerderließ Graf Conrad I. von Roden 1196 errichten. Die ursprünglich als Mönchskloster gedachte Anlage wurde erst ein Frauenkloster und später ein Damenstift. Es grenzt an einen Landschaftspark im englischen Stil, den Hinüberschen Garten. Das Quantelholz in diesem Park ist ein Überrest eines der ehemals artenreichsten Waldgebiete Mitteleuropas. Hauptsächlich aus Kiefern, Birken, und Eichen setzt sich der Klosterforst zusammen. In Marienwerder zweigt der Grüne Ring auf Route 10 nach Garbsen und Seelze ab. Auf Route 9 führt er weiter in den Norden der Region Hannover und trifft im Forst Heidehaus auf sehenswerte historische Gebäude, die 1907 für die Heilanstalt Heidehaus im Pavillonstil erbaut wurden.
Der Norden Hannovers ist durch eine typische Geestlandschaft geprägt. Eine dicke Schicht aus Geröll und Sand sind das Markenzeichen und die Ursache für eine bescheidene Bodenqualität. Auch in der Schwarzen Heide waren die Verhältnisse entsprechend dürftig. Einen indirekten Hinweis auf die mäßige Bodengüte geben die zahlreichen Birken in diesem Gebiet. Bald schon ist der Grüne Ring wieder am Mittellandkanal, wo Tour 10 und Tour 1 zusammentreffen und der Grüne Ring sich schließt. Erste Bauideen für diese Wasserstraße gehen auf das Jahr 1856 zurück. Bis zum Baubeginn sollten allerdings noch 50 Jahre vergehen. Es gab aber nicht nur Befürworter für einen Kanalbau. Als Kanalrebellen wurden von Kaiser Wilhelm die Beamten bezeichnet, die als Abgeordnete 1899 gegen den Bau stimmten. Der Kaiser versetzte sie in den einstweiligen Ruhestand. Heute können sich zwei 2000 Tonnen – Europaschiffe bei langsamer Fahrt sicher bewegen.