Wasserzeichen

Fösse

An der Fösse wachsen salztoleranten Pflanzenarten, die gewöhnlich eher an der Nordsee anzutreffen sind.

Verlauf

Die Stele an der Fösse. Die blauen Metallbänder symbolisieren den Gewässerlauf, der rote Punkt den Standort

Die Fösse beginnt ihren Lauf im Velberholz. Sie besitzt kei­ne Quelle im eigentlichen Sinne sondern entsteht durch das Zusammenfließen kleiner Gräben im Wald, die von Sickerwasser gespeist werden. In Höhe des Benther Berges nimmt sie die Bade und den Salzgraben auf. Die Fösse strömt durch den Grünzug Fössetal bis zur Güterumgehungsbahn am Rande von Linden-Mitte. Ab hier fließt sie in einem kanalartigen Bett bis zur Davenstedter Straße, unterquert den Lindener Hafen in ei­nem Düker und tritt unterhalb der Straße Am Lindener Hafen wieder an die Oberflä­che. Etwa 300 Meter oberhalb des Her­renhäuser Wehres mündet die Fösse in die Leine.
Länge: 8 km;  Einzugsgebiet: ca. 20 km²

Natürliche Salzquellen

Heidelandschaft an der fast ausgetrockneten Fösse

Die Fösse und die Bade haben durch salzhaltige Quellen einen natürlichen Salzgehalt. Ursache ist der Benther Salzstock, der bis in das Grundwasser hinauf reicht.
Dieser Salzgehalt macht die Fösse für die meisten Pflanzen- und Tierarten des Süßwas­sers unbewohnbar. Dafür wachsen an den Ufern salztolerante bzw. salzlieben­de Pflanzen, die gewöhnlich eher an der Nordsee anzutreffen sind. Durch den naturna­hen Ausbau der Fösse konnten sich diese sogenannten Halophyten deutlich ausbreiten. Im Spätsommer fal­len besonders die lila bis weiß blühenden Strand-Astern (Aster tripolium) oder die sich im Herbst dunkelrot gefärbten Quellerfluren an der Fösse auf. Die Ausdehnung der Salzflora an der Fösse stellt niedersachsenweit eine Besonderheit dar.

Salziger als die Nordsee!

Die Fösse weist heute einen weitaus höheren Salzgehalt auf, als durch die natürlichen Salzquellen möglich ist. Ursache dafür ist das salzhaltige Oberflächenwasser der Kaliab­raumhalden in Empelde und Ronnenberg. Das Haldenwasser fließt über eine Rohrleitung zur Fösse und weist eine Chloridfracht auf, die ein Vielfaches des Salzgehaltes der Nordsee ausmacht.

Gewässerqualität

Die Fösse

Bei der Kaliförderung gelangen auch Gips und Anhydrit (Sulfate) aus den Bergwerkstollen auf die  Abraumhalden. Diese werden vom Regen abgespült und über die Rohrleitung in die Fösse geleitet. Dies führt neben der hohen Salzkonzentration auch zu extrem hohen Werten der Gesamthärte im Fössewasser. Verunreinigtes Regenwasser aus den Regenwasserkanälen wirken sich ebenfalls negativ auf die Wasserqualität der Fösse aus.
Wassergüte: Güteklasse II-III (oberhalb von Badenstedt), danach verödet.

Namensgeberin

Obwohl die Fösse ein kleines Fließgewässer ist, war sie verschiedentlich Namensgeberin:
das Fössebad, die Fössestraße, der Fösseweg, die Schule am Fössefeld und das Fössetal.

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