Die Wietze wird wieder zu einem naturnahen Gewässer entwickelt.
Wietze
Die Wietze beginnt am Zusammenfluss der Edder und Flöth an der A 7 in Isernhagen und mündet nach 30 km in die Aller. Das breite Wietzetal ist bedeutend älter als die Wietze, da hier ursprünglich die Weser und später die Leine entlangströmte. Bedingt durch die bis zu 10 m breite Sohle, schwanken auch die Mittelwasserstände der Wietze zwischen 0,3 m und 0,5 m. Mit einer Fließgeschwindigkeit von ca. 0,5 m/sec im Mittel strömt sie sehr ruhig dahin.
Rotbraunes Wietzewasser
Am Standort des Wasserzeichens Nr. 16 fällt Besuchern besonders die rotbraune Färbung des Wassers und die glänzende Oberfläche auf. Ursache ist der Eintrag von organischen Substanzen (Huminstoffe) und Eisenhydroxid aus dem Oldhorster Moor. Diese Stoffe werden durch die Bäche Edder und Flöth in die Wietze eingebracht.
Lebendig mäandrierender Fluss
Die Niederung der Wietze war einst von einem hohen Grundwasserspiegel geprägt. Ausgedehnte Bruchwälder, Moore und Feuchtgrünland entlang der Fließgewässer waren typisch für diese Landschaft. Bis in das 19. Jahrhundert mäandrierte die Wietze lebendig in ihrem Bett.
Regulierung der Wietze & ihre Funktion
Aufgrund der regelmäßigen Überschwemmungen wurde die Wietzeniederung erst spät besiedelt. Eine erste Regulierung des Flusses war das Anstauen des Wassers für die Mühlen. Die intensivere Regulierung der Wietze und die Entwässerung des Wietzebruchs setzte erst Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Verkoppelung ein. Diese Vorform der heutigen Flurbereinigung führte zur Ausweitung der landwirtschaftlichen Nutzflächen und zur Anlage von Abzugsgräben. Der massivste Eingriff war die Begradigung der Wietze. Der Fluss hat bis heute die Funktion, das Niederschlagswasser aus dem Nordosten Hannovers und Abwässer aus verschiedenen Kläranlagen abzuleiten sowie landwirtschaftliche Nutzflächen zu entwässern.
Ökologische Verbesserung
An der Wietze werden in der Region Hannover wie auch im Landkreis Celle Maßnahmen für die ökologische Verbesserung durchgeführt, um den Forderungen aus der EG-Wasserrahmenrichtlinie nachzukommen.
Ein neuer Altarm
Durch die Begradigung der Wietze, gibt es keine Flussauen, in denen Neben- oder Altarme entstehen können. Aber gerade diese Standorte bieten durch die stark schwankenden Wasserstände eine Dynamik, an die sich viele Tiere- und Pflanzenarten angepasst haben. Deshalb wurde in der Gemeinde Isernhagen ein Altarm mit Anbindung an die Wietze neu angelegt. Hier sammeln sich besonders durchziehende Vögel zur Nahrungssuche. Beispielsweise die Bekassine oder der Silberreiher sowie als Brutvogel der Flussregenpfeiffer.
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